Deutschland 2011
Regie: Gregor Schnitzler
Mit: Maximilian Brückner, Mira Bartuschek, Stefan Luca, Antoine Monot Jr.
Kinostart: 11. August 2011
Tommy Jaud ist der gegenwärtige Schooting-Star unter den deutschsprachigen Autoren. Sein jüngster Roman „Hummeldumm“ steht seit über einem Jahr auf den Bestsellerlisten. Nach „Vollidiot“ ist jetzt sein zweiter Roman „Resturlaub“ verfilmt worden – wieder nach einem Drehbuch des Autors. Seit dieser Woche läuft der von Gregor Schnitzler inszenierte Film in unseren Kinos. Die Hauptrolle des Pitschi Greulich spielt Maximillian Brückner.
Der spontane Kinder-Wunsch seiner Freundin Biene (Mira Bartuschek) trifft Pitschi Greulich (Maximilian Brückner)wie ein Blitz aus heiterem Himmel. Beim Urlaub in Mallorca soll die Zeugung passieren! Allein der Gedanke löst bei Pitschi Alpträume aus. Bei einem, dem nichts über seine Freiheit in Bamberg geht. Der seine Kumpel, die sich ewig binden, zutiefst bedauert. Wie Arne (Stephan Luca), der von einer Zicke, Ente (Marina Hill) genannt, nicht mehr aus den Fängen gelassen wird. Nein, Pitschi wird das nicht passieren! Deshalb sabotiert er spontan den pauschal gebuchten Baby-Zeugungs-Urlaub.
Kurz vor dem Abflug auf dem Nürnberger Flughafen täuscht Pitschi einen Überfall auf sich selbst vor. Deshalb muss Biene allein nach Mallorca fliegen. Ein Akt der Befreiung für Pitschi vom weiblichen Joch. Nichts wie weg und zwar ganz weit weg – nach Argentinien…
Doch da wartet nicht die Große Freiheit, sondern der Katzenjammer: „Mein Herz begann zu rasen, meine Gesichtshaut spannte sich an wie eine Frischhaltefolie über einem Krautsalat und ein dünner Schweißfilm bildete sich auf meiner Stirn“.
Sätze wie diese über männliche Angstzustände lieben die Leser der Romane von Tommy Jaud – von „Vollidiot“ bis „Hummeldumm“. „Resturlaub“ ist sein Opus Nummer zwei – und gerade in der zwölften Auflage erschienen. Wie bei „Vollidiot“ hat der Bestseller-Autor auch das Drehbuch für die Verfilmung selbst geschrieben.
Und so begegnen wir auch im Kino neben Pitschi, der durchaus angemessen von Maximilian Brückner verkörpert wird, Biene, Arne, Checko (Antoine Mondot,Jr.) Ente und dem afrikanischen Pfarrerimport Bouba (Dave Davis), der die Ehe mit einem Fußballspiel vergleicht.
Wie häufig bei Bestseller-Verfilmungen kam es „Resturlaub“ vor allem darauf an, die Vorlage als Digest-Fassung im Kino zu präsentieren. Gewissermaßen als Deja-vu-Erlebnis für begeisterte Leser. Regisseur Gregor Schnitzler gab sich rätlich Mühe, die Er-wartungen nicht zu enttäuschen.
Leider ist es ihm nur sehr bedingt gelungen, den skurrilen Sprachwitz der Vorlage und den Charakter von Jauds Ritter von der Traurigen Gestalt filmisch in den Griff zu bekommen. Da rutschte mancher Gag unter die Gürtellinie. Das ist schade.
Als maßvoll lustige Sommerabend-Unterhaltung taugt der „Resturlaub“-Film aber allemal. Zumindest macht er Lust, Tommy Jaud noch einmal zu lesen…. Die gibt es in erster Linie bei Fischer als handliche Taschenbücher fürs Urlaubsgepäck!
Dazu Tommy Jaud im Gespräch: [media id=219 width=320 height=20]