…und schon wieder eine Überraschung bei den 44. Internationalen Hofer Filmtagen: Heute mit der Premiere von „Satte Farben vor Schwarz“, dem
Debut der deutsch-schweizer Filmemacherin Sophie Heldmann: die Geschichte eines Ehepaars, die beide ansehnlich alt geworden sind. Ihre häuslichen Verhältnisse sind luxuriös, die erwachsenen Kinder geben keinen Grund zur Klage.
Seine rigorose Abwehr der Krebsdiagnose bringt die Beziehung aus dem Lot und alarmiert die Nachgeborenen. Die Krise wird manifest und führt auf die alten Tage zur Zerrüttung der ehelichen Gemeinschaft.
Mit bewundernswerter Leichtigkeit im Formalen, Genauigkeit im Detail und Eleganz im Inhalt hat die junge Regisseurin mit „Satte Farben in Schwarz“ aus dem besorgten Blickwinkel der Jungen auf die Alten – einem schwierigen Thema also – einen der bemerkenswertesten deutschen Filme des Jahres gemacht, der zu seinem Kinostart Mitte Januar 2011 ausführlich zu würdigen sein wird.
Nicht nur die seit langem besten schauspielerischen Leistungen von Senta Berger und Bruno Ganz betreffend, sondern auch die von Barnaby Metschurat und Leonie Benesch, als einem ganz großen Nachwuchstalent.
Adrian Kutter hat mit der Wahl von „Satte Farben in Schwarz“ als Auftakt seines diesjährigen „Biberacher Filmfestivals“ in der kommenden Woche eine zwar nicht bequeme, aber angemessene Wahl getroffen.
Hildeagrd Luttenberger
Seit dem 13. Jan. wußte ich den Film will ich sehen, am 21.Jan sah ich ihn in Koblenz und will, dass er in Neuwied im Minski gezeigt wird – auf Vorschlag vom Netzwerk Bestattungskultur aus Anlass vom bundesweiten Tag des Friedhofs. Denn er macht ganz klar deutlich wie sehr all die Fragen von Tod – und auch der Trauer um die Verluste unserer Möglichkeiten – mitten in unserem Leben sein können. Schwierig fand ich das Ende – zu diesem Zeitpunkt – und utopisch die Form. Das finde ich schade. Kontakt hilde.lu@web.de