„Take my breath away“: Bomberjets fliegen in den Sonnenaufgang und retten das Abendland. Gesteuert von schönen jungen Menschen, die Tom Cruise und Kelly McGillis heißen: „Top Gun“! Damit rückte 1986 nicht nur Regisseur Toni Scott in die erste Garde Hollywood auf, sondern vor allem sein Hauptdarsteller.
Bis dahin hat der 1944 geborene Toni Scott seine Brötchen mit Werbeclips verdient: die Ästhetik dieses Genres übertrug er mit Bravour auf die große Kinoleinwand. Sie eignete sich besonders für schnittige Actionfilme, der meistens schnell zur Sache kommen. Bei psychologischem Klimbim hat sich Scott nie aufgehalten. Seine Filme heißen „Days of Thunder“, „Deja Vu – Wettlauf gegen die Zeit“ oder „Man on fire“.
Unter der blank polierten Oberfläche seiner Filme herrscht bei Scott der nackte Terror; die Gesellschaft ist nicht zu retten, Ordnungshüter am Himmel wie am Boden hilflos. Die pessimistische Weltsicht Toni Scott fand in seinem Film „True Romance“ (1993) ihren klarsten Ausdruck. Christian Slater und Patricia Arquette verkörpern ein Junkie-Pärchen, das durch die USA zieht bzw. durch deren gesellschaftlichen Sumpf…
Gestern hat sich Toni Scott das Leben genommen: vor diesem Hintergrund wird die zutiefst depressive Weltsicht des Regisseurs nicht als Zufall, sondern als Maxime vollends offenbar. Da reißen die Abgründe hinter den schicken Bildern ganz auf. Vielleicht fliegen die Helden von „Top Gun“ ja gar nicht ins Morgenrot, sondern in die Dämmerung, in den Beginn der Nacht. Was bleibt von Toni Scott, ist eine Handvoll Filme voller die Hoffnungslosigkeit. Und ein Leben im langen Schatten des großen Bruders: Sir Ridley Scott.
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toller blog!!
liebste Grüße
Nora