Obwohl viele Experten Blu-ray als ein Übergangsmedium auf dem Weg zur Online-Vermarktung von Filmen betrachten, bieten die großen Hollywood-Unternehmen ihre Schätze aus der Filmgeschichte in immer neuen und aufwendigeren Blu-ray-Editionen an. Warner Home Entertainment jetzt „The wizard of Oz“ sogar mit dem umstrittenen 3D-Konvertierung und Disney offeriert „Mary Poppins“ als Jubiläumsedition und versteckten Werbeträger zum neuen Hancock-Film „Saving Mr. Banks“ über die Verhandlungen Walt Disneys mit der schwierigen Autorin der literarischen Vorlage P. L. Travers (gespielt von Emma Thompson).
1939 begann mit dem Film „The Wizard of Oz/Der Zauberer von Oz“ eine neue Dimension des Kinos. Eine Kombination aus Märchen und Wirklichkeit, Schwarz-weiß und Farbe. Zwar gab es den Farbfilm bereits seit ein paar Jahren. Bei diesem und dem im selben Jahr vom selben Regisseur – Victor Fleming – inszenierten „Vom Winde verweht“ zeigten sich zum ersten Mal die dramaturgischen Möglichkeiten der Farbe. Beide Filme gehören inzwischen zu den bekanntesten Werken der Geschichte.
Der Song „Over the Rainbow“ und die Rolle der Dorothy die aus der Wirklichkeit in eine Zauberwelt fällt, machten die 17jährige Judy Garland zum Star. Den frühen Ruhm hat die Schauspielerin zeitlebens nicht verkraftet.
Davon abgesehen ist die Handlung von „Der Zauberer von Oz“ ohnehin nicht nur heiter, sondern handelt von einer gefährdeten Welt. Zu Hause in Kansas wütet ein Tornado und eine gemeine Nachbarin macht Dorothy das Leben schwer, im Feen-Reich von Oz ein böser Zauber, eine gute und eine weniger gute Hexe bekriegen sich. Da spürt man den Zeitgeist am Vorabend einer globalen Katastrophe!
Obwohl Dorothy als Held gefeiert wird, nach dem sie die garstige Hexe aus Versehen umgebracht und schöne rote Schuhe gewonnen hat, möchte sie doch lieber heim nach Kansas. Dazu kann ihr aber nur der „Zauberer von Oz“ verhelfen. Deshalb muss sie sich mit ihrem kleinen Hund Toto auf den zu ihm machen.
TUnterwegs schließen sich Dorothy drei Unglückliche an: eine Vogelscheuche, die glaubt zu wenig Verstand zu haben, einen blechernen Gießkannen-Mann, der sein Herz vermisst und ein Löwe, dem es an Mut fehlt.
„Der Zauberer von Oz“ ist bereits unzählige Male auf DVD veröffentlicht worden. Nach einer aufwändigen Restaurierung gibt es jetzt eine neue 3-Disc Blu-ray-Edition. Neben der schön aufpolierten Originalfassung, einer Disc mit neuen Extras gehört auch die 3D-Konvertierung des Klassikers dazu. Für den Liebhaber des Originals kommt das einer Vergewaltigung gleich unter der der Charme der ursprünglichen Fassung beträchtlich leidet. Doch lieber 2D und einem makellosen Bild. So kann man die 3D-Fassung als Kuriosität abhaken und eben mitnehmen.
Ebenfalls rundum aufpoliert gibt es jetzt einen weiteren Klassiker, in dem sich Musik und das Fantastische begegnen, neu auf Blu-ray: „Mary Poppins“. 1964 hat ihn Walt Disney produziert. Einer der ganz großen und zeitlosen Erfolge seines Unternehmens.
Etwas Übersinnliches hat sie schon, die Mary Poppins, die als neues Kindermädchen zu den Banks einschwebt. Wenn gleich die Zeiten nicht ganz so ungemütlich sind wie bei Dorothy und Mary im Prinzip ziemlich autoritär auftritt – trotz des Löffelchen Zucker, das alles im Leben versüßen soll…
Die Blu-ray-Jubiläumsedition „Mary Poppins“ enthält den Film in der besten aller denkbaren Fassungen. Ein Film, der in den letzten 50 Jahren kein bisschen gealtert ist. Entsprechend umfangreich sind die Extras, die Disney-Home Entertainment dazu gepackt hat. Dabei macht die Firma gleich ein bisschen Werbung für die neue Disney-Produktion „Saving Mr. Banks“, die am 6. März in diese deutschen Kinos kommt.
Der dokumentarische Spielfilm handelt von dem schwierigen Entstehungsprozess von „Mary Poppins“. Zur Einstimmung das Original. Die neue Blu-Ray-Edition kostet 17 Euro. Die aufwendige 3-Disc-Edition mit „Der Zauberer von Oz“ in 2D und 3D: 23 Euro.