Etwas Persönliches zum Tod von Heinz Badewitz
Heinz wird nie alt! Nicht nur mein Eindruck, wenn er wie seit knapp 50 Jahren mit nur leicht ergrauter Pagenkopf-Frisur, immer etwas unkonzentriert seine Ansagen im Hofer „Scala“-Kino machte und es dabei mit der deutschen Grammatik nicht so genau nahm. Eine charmante Skurrilität, die er über die Jahre liebevoll kultivierte. Immer unterwegs, immer begeistert von den Talenten, die gerade entdeckt hatte. Eine solche Persönlichkeit tritt nicht peu-a-peu ab, sondern fällt direkt aus dem Leben. Nicht mit slow motion, sondern mit einem harten Schnitt – wie ihn Sam Fuller bevorzugte – einer von Heinz Badewitz Lieblingsregisseuren. Auch wenn Kritiker mitunter seine Hofer-Filmauswahl seltsam fanden, wusste Heinz immer die richtige Antwort: Geduld sei eben eine wichtige Tugend, wenn es um den (nicht nur) deutschen Film gehe. Bei den meisten Filmern traf das dann auch zu. Aber auch die Getrauchelten, mühselig und Beladenen durften immer wieder gerne nach Hof kommen. Hof ist für ein paar Tage im Oktober nämlich ein Ort, an dem neben dem Neuen, auch die Wiederentdeckung von Vergessenem und Vergessenen ihren Platz hat. Heinz Badewitz war ein Solitär in der hiesigen Filmlandschaft. Ich hätte mir, ihm und vielen Anderen noch ein paar gemeinsame Jahr gegönnt. Aber selbst sein Tod hat Stil und passt zu ihm! Nach einem schönen Film in Graz sterben zu dürfen, wünscht sich schließlich jeder von uns, die wir uns ein Leben ohne Film nicht vorstellen können…
„Hof“ wird in seinem Geiste weiter gehen! Dafür hat Heinz Badewitz über die Jahre ein perfekt auf einander abgestimmtes Team gebildet. Auch diese Gabe ist nicht jedem gegeben…..