Deutschland 2014
Regie: Arne Feldhusen
Mit Christoph Maria Herbst, Bjarne I. Mädel
Kinostart: 20. Februar 2014
Vom Fernsehen ins Kino – von der Mattscheibe auf die große Leinwand. Ein neuer Trend in Deutschland. Erfolgreiche TV-Serien weiter zu vermarkten. Das hat unter Anderem mit „Türkisch für Anfänger“ funktioniert. Aktuell folgt „Stromberg – Der Film“. Nach dem Vorbild der englischen Serie „The Office“ und dem Motto „Büro ist Krieg und den gewinnt man nicht bei der Heilsarmee“ haben die bisher gesendeten fünf Staffeln von „Stromberg“ jeweils 1, 6 Millionen Zuschauer gesehen. Für den Kinofilm konnte innerhalb von einer Woche per „Crowdfunding“ eine Million Euro gesammelt werden.
Bei der Serie „Stromberg“ von Ralf Husmann und Arne Feldhusen kann man es sich zu Hause gemütlich machen und sich an dem von Christoph Maria Herbst und Bjarne I. Mädel zelebrierten Büro-Horror delektieren oder gruseln. Je nach dem. Zwischendurch nützliches tun, wie die Spülmaschine ausräumen, Blumen gießen oder Katzen füttern. Das fällt im Kino weg. Dafür muss man einen Parkplatz suchen und Eintritt zahlen. Wo also ist der Mehrwert bei „Stromberg – Der Film“?
Zum Beispiel im Spaßfaktor, der nicht durch Werbeeinblendungen ausgebremst wird – die Serie läuft in einem Privatkanal. Außerdem haben sich die Macher eine überschaubare Handlung mit Anfang – Hauptteil – und Schluss ausgedacht. Das Konzept ist ihnen im Fernsehen in letzter Zeit etwas mäandernd abhanden gekommen.
Wer die Serie nicht kennt, muss wissen, Bernd Stromberg ist der Chef der Abteilung Schadensregulierung der „Capital“-Versicherung. Ein ziemlich unangenehmer Chef – selbstherrlich von seiner Omnipotenz voll und ganz überzeugt. Im Fokus des Films steht nicht nur eine Strukturreform des Unternehmens, sondern auch das 50jährige Jubiläum. Es soll in einem Mittelklasse-Landhotel ange-messen gefeiert werden.
Lustvoll werden die solchen Veranstaltungen innewohnenden Abgründe gewisserhaft zelebriert: wie sich Stromberg und sein Intimfeind Ernie im Hinblick auf die betrieblichen Veränderungen vor den Chefs zu profilieren versuchen, gibt dem Ganzen eine zusätzliche Würze! Ohne Rücksicht auf Verluste ist der Zuschauer aufgefordert, sich dabei von ganzem Herzen fremd zu schämen. Wir kennen schließlich auch unsere Pappenheimer…
Besonders schön gelungen, Strombergs spontane Gesangseinlage („Lass‘ das mal den Papa machen!“), als die Feier-Stimmung im Hotel zu kollabieren beginnt.
Mit seinem gewohnten Hang zum wohl kalkulierten Spiel mit den Peinlichkeiten aus dem wahren Heldenleben unserer Zeit, ist es vor allem Regisseur Arne Feldhusen gelungen, mit „Stromberg – Der Film“ einen Kinofilm zu schaffen, die der TV-Serie einiges in Wort und Bild an Sorgfalt voraus hat. Das liegt natürlich zu einem beträchtlichen Teil daran, dass Herbst und Mädel eben große – auch Leinwand füllende – Komödianten und erstklassige Schauspieler sind. Es macht einfach großen Spaß ihnen zuzusehen….
Daniel
Ich hab den Film die Tage jetzt endlich mal gesehen und hab mich weggehauen vor lachen.
“Man muss Probleme einfach anfassen wie Titten!” ist wohl das beste Zitat aus dem Film. Eine herrliche Komödie, die beste in diesem Kinojahr bisher.