Cineastische Aufreger gestern und heute
320 Seiten m. Abb. ISBN 978-3-89472-562-4
€ 24,90
In den 1950ern waren es die Busen der kleinen Schwedinnen und der von Hilde Knef. Da sorgte das freche „Mädchen Rosemarie“ für Verdruss in Bonn oder brachte Veit Harlan, Abstrakte Malerei + Zwölftonmusik + Homosexualität = pervers – auf eine skandalös griffige Formel („Anders als Du und Ich/Das Dritte Geschlecht“).
Nach 1960 führte „Das Schweigen“ an eine Tabugrenze und „491“ bewegte sogar die Gemüter bei den Freunden deutscher Schäferhunde. Das ging in den 70ern direkt weiter ins „Reich der Sinne“ und mit „Salo oder Die 120 Tage von Sodom“ in die Tiefen der Psychopathologie.
Stets versuchten Staatsanwälte, Kirchenvertreter einzuschreiten bzw ließen die FSK zur Schere greifen, aber die Zeiten gingen über sie hinweg. Sowohl „Das Schweigen“ als auch „Salo“ haben inzwischen ihren Rang in der Filmgeschichte.
Mit „Skandalfilme“ hat Stefan Volk zwar nicht das erste Buch zu diesem äußerst reizvollen Thema geschrieben, aber mit Sicherheit eines der besten. Klug ausgewählt und sorgfältig recherchiert, ist ihm ein Stück bester Kulturgeschichte des Films gelungen. Es ist nicht zu übersehen, wie viel Arbeit in diesem Buch steckt, die sich freilich gelohnt hat. Volk fängt bei Oswalds „Anders als die Anderen“ von 1919 an – legt den Schwerpunkt seines Buches auf die Nachkriegszeit. Das wurde in bester Manier ediert, wie man das vom Schüren Verlag gewohnt ist.
Bei der spannenden Lektüre hält der Leser ein schönes Buch in Händen! Also unbedingt anschaffen…
Weitere Infos zum Buch unter:
www.skandalfilm.net