USA 2011
Regie: Duncan Jones
Mit Jake Gyllenhaal, Michelle Monaghan
Kinostart: 2. Juni 2011
Seit der Veröffentlichung von H. G. Wells „Zeitmaschine“ 1895 gehören Zeitreisen zu den beliebtesten Sujets der Science Fiction-Literatur und natürlich des Films. Zu den Klassikern des Genres gehören „Zurück in die Zukunft“ oder „Und täglich grüßt das Murmeltier“. Im vergangenen Jahr machte Christopher Nolan mit seiner biegsamen Realität in „Inception“ Furore. In dieser Woche startet in den deutschen Kinos ein weiterer Film zu diesem Thema: „Source Code“ von Duncan Jones, der sich im vergangenen Jahr mit „Moon“ als außerordentliches Talent vorgestellt hat.
Ein ganz gewöhnlicher Morgen in einem Vorortszug auf der Fahrt nach Chicago: Colter Stevens (Jake Gyllenhaal)scheint eingenickt zu sein. Als er aufwacht, kann er sich nicht erinnern in den Zug eingestiegen zu sein. Eigentlich sollte er auch ganz woanders sein. Nämlich bei seinem Einsatz als Helikopter-Pilot in Afghanistan. Merkwürdigerweise scheint ihn die Mitreisende (Michelle Monaghan) von Gegenüber zu kennen; sie heißt Christina und ist eine freundliche, höchst sympathische junge Frau. Während Colter noch damit beschäftigt ist, sich über seine Lage klar zu werden, explodiert im Zug eine Bombe…
Als Colter wieder zu Bewusstsein kommt, befindet er sich in einem Labor, in einer engen Kapsel, wie man sie aus der Raumfahrt kennt. Zwei Wissenschaftler klären ihn darüber auf, dass er Proband eines Experiments ist, das „Source Code“ heißt. Damit soll der Bekämpfung des Terrorismus eine neue Dimension erschlossen werden.
Mit diesem Computerprogramm besteht die Möglichkeit, die Vergangenheit beliebig oft zu simulieren und damit Wirklichkeit werden zu lassen. Ohne freilich den Verlauf der Geschichte ändern zu können. In der gegenwärtigen Test-Phase ist das allerdings nur für acht Minuten möglich. In dieser Zeit soll Colter den Bombenleger im Zug ausfindig machen, der den Anschlag überlebt und der ein weiteres Attentat angekündigt hat.
Nicht unvorbereitet wie beim ersten Mal sitzt Colter im Zug wieder Christina gegenüber. Weil er sich mehr mit ihr als mit seiner Aufgabe beschäftigt, reicht die Zeit für weitere Recherchen nicht aus bzw. Colter verdächtigt einen Falschen. Der Zug explodiert. Das wird sich noch mehrfach wiederholen…
Duncan Jones gelang mit „Source Code“ eine originelle Verbindung aus „Zeitreise“- und Eisenbahnfilm. Ein einsam reisender Mann kämpft hier gegen die Zeit und um das Überleben an der Seite einer schönen Frau. Mit höchster Raffinesse wurde das von Jones inszeniert mit einem – einmal mehr – exzellenten Jake Gyllenhaal in der Hauptrolle. Dabei steigert der Regisseur den Deja-vu-Effekt zu einem atemberaubenden Spannungsbogen. Dabei ist David Bowies cineastisch talentiertem Sohn mit „Source Code“ ein enorm intelligenter Genrefilm gelungen. Also: nichts wie hin….