Die Polizei – Dein Freund und Helfer – mal nett, mal weniger nett – haben seit die Bilder Laufen lernten ihren Platz auf der Leinwand. Immer wieder neu eilen die Gesetzeshüter von einem Tatort zum nächsten. Wobei es menschelt und manchmal der Geist zwar willig, aber das Fleisch schwach ist. Darum geht es neuerdings in Polizeifilmen vor allem. Zum Beispiel in dem französischen Polizeifilm „Polisse“, in dem die traditionelle Männerdomäne von weiblichen Polizisten unterwandert wird…
Nadine und Balloo gehören zu einer Einheit der Pariser Polizei, die für den Jugendschutz zuständig ist. Sie sind dann gefragt, wenn in Familien nichts mehr geht, wenn Kinder missbraucht werden, wie diese Jugendliche, die freiwillig aufs Revier gekommen ist.
In „Polisse/Poliezei“ beschäftigt sich die französische Schauspielerin und Regisseurin Maiwenn mit einem Polizeialltag, von dem nur selten etwas in die Öffentlichkeit dringt. Er besteht vor allem aus Routine am Rand der Gesellschaft. Im Mittelpunkt steht das Leid von Kindern und Jugendlichen, dem die Beamten mehr oder weniger hilflos gegenüber stehen. Die Verhältnisse lassen sich in der Regel nur bedingt ändern.
„Poliezei“ wurde im vergangenen Jahr bei den Filmfestspielen von Cannes mit dem Großen Preis der Jury ausgezeichnet. In Deutschland hatte der ein-drucksvolle dokumentarische Spielfilm zwar einen offiziellen Kinostart, war aber so gut wie nicht zu sehen. Lighthous hat den Film auf DVD veröffentlicht.
„Poliezei“ gehört zu einer neuen Generation von Filmen über diesen Beruf, der meistens wenig spektakulär in den Grauzonen der Gesellschaft unterwegs ist. Maiwenn zeigt eindrucksvoll, wie dabei häufig die Nerven blank liegen, wenn die Beamten wieder einmal an den Grenzen ihrer Möglichkeiten angekommen sind. Dabei hält sich die Regisseurin konsequent an die Innenperspektive der polizeilichen Arbeit. Sie selbst spielt eine Journalistin, die für eine Reportage über die Abteilung Jugendschutz der Polizei recherchiert, was bei den Polizisten auf wenig Begeisterung stößt.
„Polisse“ erlaubt einen sachlichen, nie spekulativen Blick hinter die Kulissen des Polizei-Dienstes. Auf der DVD wird der Film von einem ausführlichen Making of ergänzt.
Kein Western ohne Sheriff, der nicht lange fackelt, wenn es um Law and order geht. Meistens sind es dunkle Gestalten von Auswärts, die den Frieden in der Stadt stören und seine Bürger in Angst und Schrecken versetzt: so geht es auch den braven Einwohnern von Warlock. Nichtsnutzige Cowboys treiben hier ihr Unwesen.
Weil es so nicht weitergehen kann, wird Marshall Clay Blaisedell engagiert, um für Ruhe und Ordnung zu sorgen. Nur bedingt eine gute Wahl, wie sich bald heraus stellen wird. Anstatt seinen Job zu erledigen, kommt es zwischen ihm und Rivalen zu heftigen privaten Auseinandersetzungen.
Regisseur Edward Dmytryk hat seinen Western mit dem doppeldeutigen Titel „Warlock“ 1959 als Parabel auf die gesellschaftspolitischen Verhältnisse in den USA der damaligen Gegenwart gedreht. In den Hauptrollen mit Henry Fonda, Anthony Quinn und Richard Widmark prominent besetzt. EuroVideo hat den zu Unrecht fast vergessenen Film aus der Versenkung auf DVD geholt.
1971 wagte sich der Deutsche Fernsehfunk der DDR auf ein heikles Terrain: Angeregt vom Erfolg der „Tatort“-Serie im Westfernsehen, wurde eine eigene Serie auf den Weg gebracht, die dramaturgisch ähnlich ange-legt war. Findige Polizisten klären im Laufe von 70 bzw. 90 Minuten ein Verbrechen auf: „Polizeiruf 110“ heißt die Reihe. Sie war insofern ein Tabubruch als es im real existierenden Sozialismus des Arbeiter-und Bauernstaates eigentlich gar keine Verbrechen geben durfte. Zumindest nach offizieller SED-Leseart.
„Der Fall Lisa Murnau“ war der erste „Polizeiruf 110“-Krimi, der am 27. Juni 1971 auf DFF1 Premiere hatte. Der Ermittler Oberleutnant Fuchs hat einen seltsamen Banküberfall aufzuklären. Da bekommt er es mit Zeit-genossen zu tun, die gesellschaftlich aus dem Tritt geraten sind,
Die Serie „Polizeiruf 110“ hat die Wende überstanden und alterniert inzwischen mit dem „Tatort“. In 19 Boxen gibt es die DDR „Polizeiruf“-Ausgaben von 1971 bis 1989 auf DVD in der Reihe „DDR TV-Archiv“ von Icestorm Entertainment. Die Box 1: 1971/72 kostet zum Beispiel rund 22 Euro. Die Filme geben für den Westbetrachter spannende Einblicke in die Alltagskultur und ihre Subkultur hinter der Mauer. Gedreht wurden sie übrigens unter strenger Aufsicht der Volkspolizei und des Ministeriums für Staatssicherheit. Einblicke in den westlichen Polizei-Alltag gibt „Poliezei“ von Maiwenn und historisch in „Warlock“ – einem doppelbödigen Western von Edward Dmytryk. Die DVDs/Blu-Rasy kosten zwischen 10 und 15 Euro.