USA 2013
Originaltitel: Monster University
Regie: Dan Scanlon
Kinostart: 20. Juni 2013
Auch nach dem Tod Steve Jobs, dem Gründer und langjährigen Chefs des amerikanischen Trickfilm-Produktionsfirma Pixar, hat das Unternehmen nichts von seinem Erfolg und seiner unverwechselbaren Kreativität eingebüßt; macht wesentlich mehr Kasse als der Disney-Konzern unter dessen Dach Pixar noch von Jobs angesiedelt wurde. Pixar gelingt es – im Gegensatz zu vielen anderen Hollywoodproduzenten – bei den Neuauflagen einstiger Erfolge völlig neue Geschichten zu erzählen. Nachdem das bei den drei „Toy Story“ – Teilen überzeugend gelungen ist, haben sich die „Pixar“-Verantwortlichen jetzt die „Monster AG“ vorgenommen. Der durch und durch skurrile Film kam 2001 in die Kinos und war einer der ganz großen Pixar-Erfolge. Für die Neuauflage ließ man sich über 10 Jahre Zeit. Diese Woche startet „Die Monster Uni“ auch in den deutschen Kinos.
Mike Glotzkowski kann sein Glück kaum fassen, als er seine Immatrikulation für die Monster Uni in Händen hält. Denn eine fundierte akademische Ausbildung ist Voraussetzung für eine Karriere und gesellschaftliches Ansehen.
Doch Mikes Studieneifer wird bereits am ersten Tag an der Uni ausgebremst: der junge Mann mit dem freundlichen Wesen und dem Glubschauge auf der Stirn erinnert nämlich eher an einen Schlumpf als an ein Monster. Die langen dünnen Arme und Beine, sein Hang zur Korpulenz in Verbindung mit seiner lindgrünen Körperfarbe, wirken niedlich und nicht schrecklich. Ganz im Gegensatz zu James P. „Sulley“ Sullivan. Die Karriere des pelzigen Monsters aus einer der angesehensten Monster-Familien scheint vorprogrammiert. Im Gegensatz zu Mikes Aussichten.
Der Uni-Alltag wird für ihn zum Spießrutenlauf: Seine Kommilitonen veräppeln ihn. Es kommt noch schlimmer! Die Rektorin – eine Kapazität im Fach „Erschrecken“ – spricht ihm rundweg die Begabung zum Monster ab.
Wer sich an den Film „Monster AG“ erinnert, dem wird klar, dass es sich bei „Monster Uni“ nicht um eine Fortsetzung, sondern um die Vorgeschichte handelt: „Prequel“ nennt man das neuerdings. Am Ende bekommt Mike ebenso wie Sulley einen der begehrten Jobs im Labor der „Monster Inc.“ Außerdem verbindet die Beiden jetzt eine innige Freundschaft. Die Handlung entspricht der Pixar-Philosophie, und die hat ihren Ursprung im Denken von Steve Jobs: Nur wer seine eigenen Schwächen und Stärken kennt, bringt sich und die Gesellschaft voran! Was die Anderen von einem halten, spielt dabei nur eine nachgeordnete Rolle. Das macht auch diesen Pixar-Film höchst sympathisch.
Die perfekte Form ordnet sich dem komplexen Inhalt konsequent unter – ein weiteres Markenzeichen einer Pixar-Produktion. Das betrifft auch die 3D-Effekte, hier äußerst sparsam eingesetzt. „Monster Uni“ ist ein entspanntes Vergnügen für Erwachsene und Kinder – wenn man will mit Tiefgang, den man aber auch ignorieren kann! Im Vorprogramm wird übrigens der Kurzfilm „Der blaue Regenschirm“ von Saschka Unseld gezeigt. Mit dieser zauberhaften Liebesgeschichte gibt der hochtalentierte Absolvent der Filmakademie Baden-Württemberg seinen Einstand als Regisseur bei Pixar. Ein Grund mehr, aus der Hitze oder dem Regen ins Kino zu gehen…