Deutschland 2011
Regie: Uwe Janson
Mit Franka Potente, Ken Duken, Matthias Koeberlin, Thomas Kretschmann
Sendung: 2./3. November 2011 – jeweils 20.15 Uhr im Ersten
Das englische Truppenschiff „Laconia“ wurde am 12. September 1942 von einem deutschen U-Boot vor der westafrikanischen Küste versenkt. Der deutsche Kommandant Werner Hartenstein war davon ausgegangen, dass sich an Bord der „Laconia“ nur die Besatzung befand. Tatsächlich waren es aber 2400 Passagiere, darunter 1800 Italiener auf dem Weg in die englische Kriegsgefangenschaft. Sofort begann Hartenstein mit der Bergung der Schiffbrüchigen und setzte einen internationalen Notruf ab. Dieser einmalige Fall einer Hilfsaktion zwischen zwei verfeindeten Nationen im Zweiten Weltkrieg steht im Mittelpunkt des TV-Zweiteilers „Laconia“. Es handelt sich dabei um eine englisch-deutsche Koproduktion, an der TeamWorx und der SWR beteiligt sind.
Juli 1942: Hildegard Schmidt (Franka Potente) hat es geschafft. Mit ihrer sechs Wochen alten Nichte ist sie vor den Schergen des NS-Regimes nach Suez geflohen. Ihre gesamte Familie wurde ermordet. In allerletzter Minute gelingt es Hildegard, die sich jetzt Hilde Smith nennt, an Bord der „Laconia“ zu kommen. Auf dem Oberdeck befindet sie sich in Gesellschaft vorwiegend englischer Passagiere, die auf der Flucht vor den deutschen Truppen sind. In den Laderaum des ehemaligen Luxusdampfers sind über tausend italienische Kriegsgefangene eingepfercht. Kapitän Sharp (Brian Cox) hat kein gutes Gefühl angesichts der Fahrt der „Laconia“ von Suez durch offenes Gewässer nach Liverpool.
Während dessen machen Korvettenkapitän Werner Hartenstein (Ken Duken) und seine Besatzung das U-Boot „U 156“ im deutschen U-Boot-Stützpunkt Lorient an der französischen Atlantikküste startklar.
Am 16. September 1942 sichtet „U 156“ vor der westafrikanischen Küste die „Laconia“ und versenkt das Schiff mit zwei Torpedos. Der U-Boot-Besatzung bietet sich ein Bild des Grauens. Tote, Schwerverletzte, Menschen, die um ihr Überleben schwimmen. Die Wirklichkeit des Krieges. Hartenstein ordnet umgehend Hilfsmaßnahmen an.
Dieser Akt der Menschlichkeit des deutschen U-Boot-Kapitäns im Zweiten Weltkriegs ist historisch verbürgt. Ebenso, das Admiral Dönitz (Thomas Kretschmann) Hartensteins Rettungsaktion zunächst unterstützte.
Als dann aber amerikanische Bomber die „U 156“ angreifen, verabschiedet Dönitz seinen berüchtigten „Laconia“-Erlass , mit dem die Rettung Schiffbrüchiger feindlicher Schiffe künftig verboten wird.
Unter Beachtung der historischen Faktenlage wurden der Untergang der „Laconia“ und die humanitäre Aktion des deutschen Kapitäns mit beträchtlichem Aufwand rekonstruiert. Da das aber als nicht abendfüllend für einen Event-Zweiteiler des Fernsehens erachtet wurde, kam noch jede Menge Human-Touch dazu:
Fräulein Schmidt kommt nicht nur dem schneidigen englischen „Laconia“-Officer Mortimer (Andrew Buchan) näher, sondern auch dem ebenfalls ansehnlichen deutschen U-Boot-Kommandanten Hartenstein. Eine Dreierkonstellation, wie sie gerne von Nico Hofmann und seiner TeamWorx-Filmproduktion zur Aufhübschung historischer Stoffe benutzt wird.
Des Meeres und der Liebe Wellen schlagen also hoch: Der TV-Routinier Uwe Janson versteht sein Handwerk und garnierte die Tragödie zwecks besserer Konsumierbarkeit mit quotentauglichen dramaturgischen Schaumkrönchen…
Durch die schimmert etwas vom Harald Reinl/Herbert Reinecker-Geist der 1950er Jahre durch: Dönitz und Konsorten als Ritter ohne Furcht und Tadel des 20. Jahrhunderts, die vom bösen Hitler zu Dingen getrieben wurden, die sie im Grunde ihrer reinen Seelen gar nicht tun wollten. Schön wärs gewesen… Aber die Herren führten aus eigener faschistischer Überzeugung einen Vernichtungskrieg.
Spätestens seit der Münchner „Wehrmachtsausstellung“ hätte man annehmen dürfen, dass derlei fatale Blicke in die Geschichte der Vergangenheit angehören, wie sie „Laconia“ zu einem zweifelhaften Vergnügen machen.
Hans Wurst
Und WANN kommt der zweite Teil im swr???? Findet man das irgendwo auf dieser site? HERRGOTTSAKRA – das Programm besteht aus „nenne Baden.Württemberg“ und „swr“ mindestens 4 mal pro Minute um die Regionalkompetenz unter Beweis zu stellen und gestalte den Monitor des Zuschauers soooo bunt dass aufgrund dieser Geschmacklosgkeiten keine Verwechslung mit anderen Sendern mehr möglich ist – aber eine einzige Einblendung wann man den zweiten Teil eines Filmes gucken könnte… FEHLANZEIGE. ProvinzPossenTV das.