Manchmal scheint es, dass Partys oder ähnliche Veranstaltungen bei der Berlinale zum gleichberechtigten Faktor neben den Filmen werden. Dabei handelt es sich dabei in der Regel um wenig lustvolle Angelegenheiten: drangvolle Enge, Fingerfood und ein Glas Wein oder Schampus, das sich parallel zur Stimmung im Saal erwärmt. Aber es gibt auch Ausnahmen von der Regel. Bei der Berlinale hat die vor allem mit Christoph Ott und seinem Hang zum Besonderen zu tun….
Christoph Ott gehört seit Jahrzehnten zu den prägenden Persönlichkeiten der deutschen Filmbranche. Er ist einer, der sie von der Pike auf kennen gelernt hat. Nach einer Lehrzeit bei Schimdt-Theile und den Stuttgarter „Palast“-Lichtspielbetrieben unter der Ägide des legendären Egon Meisinger, folgten Stationen bei Filmkunstverleihern bis zur Position eines deutschen Stadthaltern von Disney. Till Schweiger verdankt Ott einen nicht unbedeutsamen Beitrag zum Erfolg.
Inzwischen ist Christoph Ott mit seiner NFP-Verleih-und Produktionsgesellschaft das Kunststück gelungen, Ambition und Kommerz unter einen Hut zu bringen. Er bringt die jüngsten Filme der Margarete von Trotta ebenso ins Kino wie leicht Gewichtiges oder Schräges wie DAS BRANDNEUE TESTAMENT, das sich mit inzwischen über 350 000 Besuchern zu einem Überraschungs-Hit ent-wickelt hat!
Ott hat Stil und deshalb ist seine traditionelle Berlinale-„Küchenparty“ das Feinste in dieser Beziehung: sie findet in einer der erste kulinarischen Adressen am Kurfürstendamm statt:dem Gourmet-Tempel „Balthazar“. Das mit der Küche ist wörtlich zu nehmen:
Das Gast wird von Spitzenköchen persönlich in der Küche gedient: vom Weltmeister der Risotto-Köche und Chef des Hauses Holger Zurbrüggen, gab es diesmal „Waldpilzrisotto aus dem Parmesan Laib“, zuvor ein feines Süppchen. Dann verführte „Tatar vom Thunfisch mit Mango und Chilli“, „Gefüllter Toskanischer Braten aus dem Ofen mit Paprika, Zwiebeln und Oliven“ oder „Geräucherte Entenbrust mit Balsamico Linsen“. Bevor der Teller ungebührlich überladen wurde, schloss ich vor den weiteren Genüssen die Augen und machte mich – an der Seite von Margarete von Trotta, mit der mich eine jahrelange Freundschaft verbindet – ans gemeinsame Schwelgen. Dass die exzellente Weinauswahl den Küchengenüssen in nichts nach steht, bedarf keiner weiteren Erwähnung!
Weil ich dann auch wieder ins Kino musste, ist mir die „Dessert Inspiration Balthazar“ leider entgangen! Doppelt schade, denn Dominik Molls familiäre Chaos-Chronik „Des nouvelles de la planéte Mars“ ist zwar ganz spaßig anzusehen, aber bei weitem kein cineastischer Hochgenuss. Deshalb leiste ich mir das Desert demnächst privatim…
Übrigens: Wer für Hochzeit, Geburtstag oder einen sonstigen Freudentag einen ausgefallenen Rahmen auf höchstem Niveau sucht, kann eine „Küchen Party“ bei „Balthazar“ am Kurfürstendamm 160 ordern. Inzwischen gibt es auch eine „Balthazar“-Dependance in Berlin Mitte….