Der Roman „Kennedys Hirn“ gehört zu den besten und politischsten Büchern des Schwedischen Schriftstellers Henning Mankell. 2005 zum ersten Mal erschienen hat der Millionen-Bestseller nichts von seiner Brisanz verloren. In enger Zusammenarbeit mit dem Autor ist „Kennedys Hirn“ jetzt für die ARD verfilmt worden – mit Iris Berben, Heino Ferch und Hans-Michael Rehberg in den Hauptrollen. Am Ostersamstag wurde für die aufwändige internationale Koproduktion das gesamte Abendprogramm im Ersten reserviert.
Die Archäologin Louise Cantor hat ihren Sohn Henrik seit Monaten nicht mehr gesehen. Jetzt meldet sich junge Journalist nach einer längeren Dienstreise bei seiner Mutter. Kurz darauf findet Louise Cantor ihren Sohn tot in seiner Wohnung. Die Umstände deuten auf Suizid mit einer Überdosis Schlaftabletten hin. Louise hat daran Zweifel, weil das so gar nicht zum Charakter ihres Sohnes passt. Der Verdacht, das es sich um Mord handelt, wird durch weitere Recherchen erhärtet: Henrik scheint als investigativer Journalist einem brisanten Fall auf der Spur gewesen zu sein. Sie führt Louise und ihren Ex-Mann Aron zu einer jungen Frau in einer internationalen Spedition in Kapstadt.
Es ist offensichtlich, Diana Botha weiß mehr als sie sagt: Die Angelegenheit wird immer undurchsichtiger, aber auch bedrohlicher. Aron ist das nächste Opfer. Auf offener Straße wird er umgebracht. Das bestärkt Louise in ihrer Absicht den Hintergrund aufzudecken, der zum Tod ihres Sohnes führte. Sie reist weiter nach Mosambik. Hier scheint eine direkte Verbindung zwischen der Aidsklinik in Xai Xai bei Maputo und Henriks Tod zu bestehen.
Es stellt sich heraus, dass Henrik im Begriff war, einen Skandal aufzudecken: in der Klinik werden Patienten mit Aids-Viren infiziert und als lebendes Forschungsgut bei der Suche nach Impfstoff gegen die tödliche Krankheit missbraucht. Die Entdeckung wäre für die Pharma-industrie der westlichen Industrieländer ein Milliardengeschäft. Aus dem brisanten Roman „Kennedys Hirn“ von Henning Mankell hat der Schweizer Filmemacher Urs Egger einen dreistündigen Thriller für die ARD gemacht. Er konnte damit an seine Erfahrung bei der Verfilmung von Mankells „Die Rückkehr des Tanzlehrers“ anknüpfen.
Urs Egger ist mit „Kennedys Hirn“ eine bemerkenswert stilsichere Literaturverfilmung gelungen. Überzeugend verbindet er die private menschliche Tragödie mit der Empörung Mankells über die skrupellose Ausbeutung Afrikas durch Europa und Amerika zu verbinden. Der Film „Kennedys Hirn“ verspricht also einen in jeder Beziehung spannenden Fernsehabend!
Henning Mankells Roman „Kennedys Hirn“ gibt es bei DTV.
Sendung: Samstag, 3. April 2010 – 20.15 Uhr im Ersten
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