Deutschland 2009
Regie: Lorenz Knauer
Kinostart: 2. September 2010
Lange vor Diane Fossey (Gorillas) und Birute Galdikas (Ornang-Utans) war Jane Goodall die erste Frau, die auf Anregung des Pläontologen Louis Leakey Anfang der 1960er Jahre damit begann, Langzeitstudien über Schimpansen anzustellen. Obwohl sie keinen Hochschulabschluss hat, erregte sie mit ihren Entdeckungen über das Verhalten der Tiere weltweit Aufsehen. Inzwischen beschäftigt sich Jane Goodall längst nicht mehr nur mit Affen, sondern ist zu einer international aktiven Tier-und Umweltschützerin geworden.
Ständig ist sie in verschiedenen Missionen rund um den Globus unterwegs. Dabei hat sie der Filmemacher Lorenz Knauer ein Stück weit mit der Kamera begleitet: der Ergebnis ist das Portrait einer ungewöhnlichen Frau, die charismatisch auf die Brennpunkte in einer Welt aufmerksam macht, in der Menschen und Tiere gleichermaßen gefährdet sind. Knauer gelang mit „Jane’s Journey“ ein eindrücklicher Dokumentarfilm, der bei aller Faszi-nation von der Persönlichkeit Goodals angenehm Distanz hält.
Zum Kinostart des Films ist im Riemann Verlag „Grund zur Hoffnung“ neu erschienen, die Autobiographie der Jane Goodall, die sie mit Unterstützung des Journalisten Philip Berman geschrieben hat. Im Kapitel „Mitgefühl und Liebe“ finden sich folgende Zeilen zum Selbstverständnis Jane Goodalls:
„Da stehen wir nun, wir menschlichen Affen, halb Sünder und halb Heilige, und haben zwei einander entgegengesetzte Neigungen aus grauer Vorzeit geerbt, die uns der eine Mal zur Gewalt treiben und das andere Mal zu Mitleid und Liebe. Sind wir für immer hin und her gerissen zwischen Grausamkeit und Güte? Oder haben wir die Fähigkeit, diese Tendenzen unter Kontrolle zu bringen und die Richtung zu wählen, die wir einschlagen wollen?“
Bei ihren Forschungen hat Jane Goodall die erstaunliche Entdeckung gemacht, das „Schimpansen ausgezeichnete Mechanismen haben, um Spannungen abzubauen. (…) Wenn schon Schimpansen ihre aggressiven Neigungen unter Kontrolle bringen und in einer Situation, die aus dem Ruder zu laufen droht, Spannungen abbauen können, dachte ich, müssen wir das auch können. Hierin liegt vielleicht die Hoffnung für unsere Zukunft: dass wir wirklich die Fähigkeit besitzen, uns über unser genetisches Erbe zu erheben.“
Mehr zu Jane Goodalls Philiosophie und ihre konkreten Projekte findet sich unter www.janegoodall.org.