USA 2009 – Regie: Paul Greengrass, mit Matt Damon, Greg Kinnear
Die filmische Auseinandersetzung mit dem Krieg im Irak findet nur zögernd statt. Durch die Oscar-Würdigung ist Kathryn Bigelows „The hurt locker“ wieder in den Blickpunkt der Öffentlichkeit gerückt worden. Andere Filme wie „Im Tal von Elah“ (vom selben Drehbuchautor geschrieben) sind inzwischen nahezu vergessen. Unbehagliche Filme über einen Krieg, der von der amerikanischen Regierung mit einer Lüge losgetreten wurde. Wobei sich die Urheber im Weißen Haus und im Pentagon dramatisch verkalkuliert haben und jetzt mit ihren europäischen Helfershelfern dabei ist, die Katastrophe notdürftig zu verwalten. Eigentlich genügend Stoff für spannende Filme.
Da kommt jetzt mit „Green Zone“ ein Film in die Kinos, der so tut als sei er investigativ! Ein aufrechter GI, der an das Gute glaubt und deshalb mit der Waffe in der Hand vom Bösen befreien will. Dabei muss er feststellen, dass seine Dienstherren im Pentagon Gauner sind. Es geht bei der militärischen Intervention der USA im Irak nämlich gar nicht um die Produktion biologische Waffen, sondern um Macht und Erdöl! Wer hätte das gedacht! „Green Zone“ kommt mit dieser Erkenntnis etwas spät. Das wird auch dadurch nicht aktueller und authentischer, wenn Regisseur Paul Greengrass ständig und heftig mit der von ihm (bereits bei „Die Bourne Verschwörung“) anscheinend heiß geliebten Handkamera hantiert. Der Zuschauer droht seekrank zu werden. Matt Damon schauspielerischer Ausdruck wechselt im Wackelbild auf der Leinwand bescheiden zwischen markig trotzig und betroffen – angesichts der schlimmen Zustände im Irak und dem Übermut der Ämter in der amerikanischen Regierung. Dazwischen finstere Sadam-Adepten und kreischende Panik bei Frauen und Kindern, wenn geschossen wird. Dem versierten Autor Brian Helgeland ist also zum Krieg im Irak nicht mehr eingefallen, als der hollywoodübliche Western-Plot vom aufrechten Amerikaner, der wie einst Wyatt Earp im korrupten Sumpf der Politik aufräumt… Bei „Avatar“ nimmt man das ja noch hin, weil der Film Einiges an Mehrwert bietet, „Green Zone“ dagegen nervt nur…
Offizieller deutscher Trailer zum Film „Green Zone“:
(Youtube-Video)
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SchönerDenken
Mit den Maßstäben von Hollywoodkriegsfilmen gemessen, finde ich, schlägt sich „Green Zone“ gut und es wird Wissen vermittelt, dass es wert ist noch einmal in Erinnerung gebracht zu werden: http://schoener-denken.de/blog/index.php/green-zone-schoenen-krieg-noch/