Christopher Buchholz neuer Chef der „Französischen Filmtage Tübingen“
Die Entscheidung ist ohne Zweifel eine originelle Überraschung: Horst Buchholz’ Sohn soll das Tübinger Festival leiten. Man scheint im Trägerverein wild entschlossen, zu neuen Ufern aufzubrechen. Aus dem Schatten seines Vater trat Christoph Buchholz vor einiger Zeit mit seiner liebevollen und dabei distanzierten Dokumentation „Horst Buchholz – mein Papa“. Ansonsten ist der Schauspieler Buchholz – vor allem in Nebenrollen – ein unbeschriebenes Blatt in der deutschen Film-und Festivalbranche. Das muss nichts heißen. Vielleicht tut den „Französischen Filmtagen Tübingen“ ein „neuer Wind“ ganz gut – nach dem sie sich in den letzten Jahren zu einer immer bräsigeren Veranstaltung im provinziellen Winkel entwickelt haben. Buchholz fehlt es weder an Charisma noch an Selbst-bewußtsein, um den verblichenen Glanz der Filmtage aufzupolieren. Ob die gute Absicht allerdings genügt, um auf dem Tretminen reichen Tübinger Pflaster zu überleben, ist eine andere Frage. Kostproben davon bekam der designierte Festival-Leiter bereits am letzten Wochenende serviert. Weil die Mitglieder des Trägervereins dem „Frieden“ mit Buchholz wohl selbst nicht so recht trauen, engagierten sie ihn erst einmal für ein Jahr. Lachhaft! Doch damit nicht genug der Brüskierung: Wie die Lokalzeitung heute berichtet, haben die Tübinger Kulturamts-leiterin und “Grünen“-OB Boris Palmer an der Wahl Christopher Buchholz heftig Anstoß genommen, weil ihr Wunschkandidat – ein frankophiler Filmjournalist nicht zum Zuge kam. Vor dem Hintergrund der kabalen-reichen Historie der „Französischen Filmtage Tübingen“ fragt man sich, ob die Verantwortlichen im Tübinger Rathaus noch bei Trost sind! Da wird Öl in einer noch glostendes Feuer geschüttet – ein Skandal! Christopher Buchholz sollte sich dringend überlegen, ob er nicht besser die Finger von Tübingen lässt, auf das sie sich jemand anderes an diesem heißen Eisen verbrenne…