Für den SWR ist Promi-Reporterin Kristina Hortenbach beim Festival de Cannes 2010 – das heute beginnt und bis zum 23. Mai dauert. Sie mailt:
Es sieht zwar nicht so aus, aber heute geht’s los! Ich muss mich wundern, die Filmfestspiele in Cannes starten zum 63. mal in ihrer Geschichte und noch nichts ist perfekt. Erst haben Riesenwellen vergangene Woche den Strand von Cannes mitsamt der netten, kleinen, teuren Strandcafés verwüstet und heute noch zähle ich vor der Kulisse von teuren Yachten die Baggerfahrer, die versuchen, wieder so etwas wie einen Strand herzustellen. Dann das böse Gerücht: Die Stars können nicht rechtzeitig kommen, weil wegen der Vulkanasche Flüge ausfallen. Das hört die Promireporterin nicht so gerne. Schon hat einer abgesagt: Regisseur Ridley Scott, sein Film „Robin Hood“ hat heute Premiere. Ohne ihn, nicht wegen der Asche, sondern wegen seiner Knieoperation. Schade, vor allem, weil Russell Crowe doch nicht in Strumpfhosen übern Roten Teppich laufen wird, was ich ja persönlich sehr bedauere. Im neuen Robin Hood hat er wohl gar keine an. Naja, vielleicht hat Russell Crowe ja wieder seine Kinder dabei wie bei den Dreharbeiten. Da trugen seine Jungs Mini-Kettenhemden und haben Papa ständig gefragt, wann sie das Pferd mit nach Hause nehmen könnten. Von mir aus darf er auch über den Roten Teppich reiten.
Das könnte schief gehen, was nicht am Pferd und Russell liegt. Vom Roten Teppich liegt nämlich noch kein Stück. Vor dem Festivalpalais stehen zwar schon mal jede Menge schwarzer Limousinen mit der goldenen Palme drauf rum, bloß kein Roter Teppich. Aber das ist jedes Jahr so.
Es gibt noch mehr, worauf man sich in Cannes verlassen kann: Das Dutzend Fans, das vor dem Festivalpalast auf mitgebrachten Klappstühlen unter Sonnen-/Regenschirmen sitzt und zwar auf dem Mittelstreifen. Mit ziemlich viel Verkehr vor und hinter sich. Ich wundere mich schon wieder. Die Fans sitzen da schon seit gestern früh und warten. Erst mal darauf, dass die Absperrungen aufgebaut werden, an die sie dann ihre Leitern fest ketten können. Und dann natürlich auf die Stars.
Claude erzählt mir, dass er jedes Jahr aus Dijon anreist und dass er von einem gemeinsamen Foto mit Michael Douglas träumt. Dabei hat er zu Hause schon 20.000 Fotos von Promis. Vielleicht sollte er sich auch lieber vors Carlton Hotel setzen, denn da wohnt Michael Douglas, wenn er Freitag seinen „Wallstreet“-Film Teil 2 vorstellt. In der neuen Grace Kelly Suite in der 7. Etage, Nr. 750, falls jemand anklopfen möchte. 280 Quadratmeter mit wandgroßen Fotos von Grace Kelly. Hoffentlich findet Michael da wieder raus zu seiner Premiere und seinen Fans. Wenn nicht – er ist ja schon zu sehen, zusammen mit Angelina Jolie und Russell Crowe – auf riesengroßen Filmplakaten an der Hotelfront.