Frankreich 2009
Regie: Coline Serreau
Kinostart: 20. Januar 2011
Leichtgewichtige Komödien wie „Drei Männer und ein Baby“ oder „Saint Jacques – Pilgern auf Französisch“ haben die Regisseurin Coline Serreau bekannt gemacht. Ab und zu dreht die engagierte Umweltschützerin aber auch Dokumentarfilme zu ökologischen Themen. Zuletzt „Good Food Bad Food – Anleitung für eine bessere Landwirtschaft“, der diese Woche in den deutschen Kinos anläuft.
Zwischen Südfrankreich und Indien sind engagierte Wissenschaftler weltweit dabei, für eine Landwirtschaft jenseits von Kunstdünger und Monokulturen neue Perspektiven zu entwickeln. Ganz praktisch wie der französische Mikrobiologe und Agraringenieur Claude Bourguignon. Für ihn fängt alternative Landwirtschaft bereits mit der Pflege der Mikroorganismen im Ackerboden an.
Seit Jahren weist Pierre Rabhi einer der Pioniere der Ökologiebewegung auf den rapiden Verfall der Landwirtchaft hin. Der von ihm gegründete Verein „Colibris“ unterstützt Projekte zur nachhaltigen Landwirtschaft in Europa, Asien und Afrika. Mit großem Erfolg.
Wie Rabhi ist die indische Erkenntnistheoretikerin Vandana Shiva eine wichtige Leitfigur der globalen Umweltbewegung. Sie setzt sich vor allem für die Bewahrung und Erneuerung der traditionellen und damit ökologisch sanften Landwirtschaft ein.
In ausführlichen Interviews kommen die Experten in Serreaus „Good Food Bad Food“zu Wort, die damit kein weiteres Klagelied über die Missstände bei der Lebensmittelgewinnung anstimmt , sondern meint es mit dem Untertitel „Anleitung für eine bessere Landwirtschaft“ ernst. In diesem weniger in der konventionellen äußeren Form, als im Inhalt spannenden Dokumentarfilm geht der ökologisch engagierten Regisseurin um konkrete Perspektiven, die auch für den einzelnen Landwirt umsetzbar sind. In Brasilien traf sie zum Beispiel Joano Pedro Stedile, der sich aktiv für eine Agrarreform in seinem Heimatland einsetzt.
Sensibel macht Coline Sereau deutlich, dass es inzwischen ein funktionierendes internationales Netzwerk für eine alternative Landwirtschaft gibt. Das zunehmend Konsequenzen aus den Versäumnissen der Vergangenheit gezogen werden. Ohne die gegenwärtigen Verhältnisse schön zu reden, macht dieser Film Hoffnung und zeigt, dass sowohl die Politik, als auch die Industrie die ökologischen Alternativen nicht länger ignorieren können!