„Night of the living dead/Die Nacht der lebenden Toten“ hat George A. Romero 1968 bekannt gemacht. In der vergangenen Woche ist er 70 geworden. Über den Exzentriker des Horrors hat Georg Seeßlen eine gewohnt akribisch geschriebene Monographie veröffentlicht („George A. Romero und seine Filme“, Edition Phantasia, 320 Seiten, 23€ – ISBN 978-3-937897-37-0). Der Autor folgt dem Regisseur auf seinem Weg von den Anfängen seiner Karriere bis in die Gegenwart. Romeros neuester Film „Survival of the Dead“ startet übrigens im April in den deutschen Kinos. Seeßlen macht deutlich, dass es Romero nicht in erster Linie um die Darstellung von Gewalt geht, sondern um den allmählichen gesellschaftlichen Verfall. Interessant dabei die symbolische Bedeutung der Untoten/Zombies im Oevre des Regisseurs. Waren sie Anfangs nur die Nachtseite der Menschen, so verkehrt sich ihre Rolle in Romeros jüngeren Film („Land“ bzw. „Diary of Dead“) ins Gegenteil. Dabei wirf Seeßlens Buch gleichzeitig ein Schlaglicht auf die Vermarktungspraxis der Filme dieses Regisseurs. „Night of the living dead“ kam da noch glimpflich davon. Er musste zwar eine Colorierung und eine 3D-Version über sich ergehen lassen, aber immerhin gibt es auch das Original. Bei „Dawn of the dead“ gibt es im Moment (auf DVD) nur grausig verhackstückte und synchronisierte Fassungen. Von den letzten Filmen Romeros einmal abgesehen, ist es um seine anderen Arbeiten auch nicht besser bestellt. Georg Seeßlen ist deshalb der Einblick in das erstaunlich homogene Gesamtkunstwerk Romeros zu verdanken. Bleibt zu hoffen, dass wir es auch einmal aus eigener Anschauung erfahren dürfen – ohne sich durch die unzähligen Schund-Versionen würgen zu müssen…
Dazu ein Gespräch mit Georg Seeßlen:
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