England 2010
Regie: Chris Morris
Mit Riz Ahmed, Arsher Ali, Nigel Lindsay
Kinostart: 21. April 2011
Spätestens seit die Monty Pythons in „Das Leben des Brian“ den gekreuzigten Heiland von der „Bride site of life“ singen ließen, sind englische Komödianten dafür bekannt, dass sie keine Berührungsängste mit Tabus haben. Für Aufregung in den englischen Medien sorgte im vergangenen TV-Star Chris Morris als er eine Satire über islamistische Selbstmordattentäter in den Kinos präsentierte. Mit Verspätung sind seine „Four Lions“ jetzt auch in Deutschland zu sehen.
Omar (Riz Ahmed) ist als Sohn pakistanischer Eltern in England geboren und aufgewachsen. Sein Job als Wachmann bei der Londoner U-Bahn sorgt für materielle Sicherheit. Doch das macht Omar ebenso wenig glücklich, wie das schmucke Eigenheim mit hübscher Gattin wohl geratenem Sohn: Der gläubige Muslim beklagt den mangelnden Respekt, der dem Islam in Europa entgegen gebracht wird. Um diesen beklagenswerten Zustand zu beenden, will er in den „Heiligen Krieg“ gegen die Ungläubigen ziehen. Für seinen Jihad hat Omar drei Mitstreiter gefunden. Zusammen üben sie schon mal für ein Bekenner-Video.
Die Aufnahmen gestalten sich schwieriger als gedacht. Deshalb reisen Omar, Waj, Faisal und Barry nach Pakistan, um sich in einem Trainingslager professionell zu Mudschahedins ausbilden zu lassen. Auch dabei machen sie herbe Erfahrungen. Zum Beispiel hat das ungeübte Hantieren mit einer Panzerabwehrrakete dumme Folgen. Die „Four Lions“ aus England haben in der Aufregung nicht den amerikanischen Feind, sondern ihre Ausbilder platt gemacht.
In Momenten wie diesen, kommt Regisseur Chris Morris mit seinen „Four Lions“ in die Nähe einer zynischen Farce, bei der der gute Geschmack lustvoll geschlachtet wird. Die Drehbuchautoren von „Four Lions“ Armstrong/Bain/Blackwell haben bisher unter anderem für den Geschmacklos-Comedian Sascha Baron Cohen („Brüno“) gearbeitet.
Chris Morris ist als Entertainer im englischen Fernsehen gerne in Tabu-Zonen unterwegs. Nach ausführlichen Recherchen will er entdeckt haben, dass eine Terroristenzelle nichts anderes als eine Gruppe ganz normaler Jungs ist, die von der Kante ihres Bettes aus, einen kosmischen Krieg planen. Für ihn – so wörtlich – „keine schlechte Ausgangslage für eine Komödie“…
Von einigen witzige Momenten abgesehen, gründelt Chris Morris bei seinem Versuch einer Jihad-Satire meistens in den trüben Gewässern der Klamotte, die von Tölpeln bevölkert wird. „Four Lions“ ist unterm Strich weder besonders lustig, noch ein Grund zur Aufregung. Nur schrecklich albern…