USA 2013
Regie: Neill Blomkamp
Mit: Matt Damon, Jodie Foster
Kinostart: 15. August 2013
Die Welt ist nicht zu retten! Entweder wird sie von den Menschen oder von Ungeziefer aus fernen Galaxien ruiniert. Von dieser wenig beruhigenden Aussicht zehren Autoren und Filmemacher, die sich dem Science Fiction verschrieben haben. Mittlerweile lassen ihre desaströsen Ideen allerdings an Originalität zu wünschen übrig. So enttäuschten die jüngsten Filme aus diesem Genre – von „World War Z“ bis „Pacific rim“ – doch sehr. Doch es gibt Ausnahmen! Dazu gehört „Elysium“ des südafrikanisch-kanadischen Regisseurs Neill Blomkamp, der vor vier Jahren mit „District 9“ bewiesen hat, das er dem Science-Fiction-Film neue Impulse geben kann.
Im Jahr 2154 herrschen klare Verhältnisse: als Konsequenz aus Umweltzerstörung und Bevölkerungsexplosion dient die Erde ausschließlich als Produktionsstandort einer globalen Industrie. Die Menschen die hier arbeiten, leben in Favelas, die die einstigen Metropolen verdrängt haben. Wer es sich leisten kann hat die Erde längst verlassen und hat sich auf den Satelliten „Elysium“ zurück gezogen. In diesem Hightech-Paradies mangelt es an nichts. Sogar Krankheiten wie Krebs sind hier heilbar. Es versteht sich von selbst, das Elysium für die elenden Erdbewohner das Traumland der Sehnsucht ist, zu dem immer wieder Armutsflüchtlinge aufbrechen. Zu ihrer Abwehr ist ein spezielles Ministerium auf Elysium da. An der Spitze steht Ministerin Delacourt, eine Hardlinerin. Sie kennt kein Pardon. Wem es gelingt, sich nach Elysium einzuschmuggeln wird gnadenlos zurückgeschickt oder umgebracht.
Im Auftrag desselben Ministeriums nehmen auf der Erde entsprechend programmierte Roboter Ordnungsaufgaben wahr und ersticken Ambitionen der hier lebenden Menschen im Keim, wenn sie versuchen, ihre Lebensverhältnisse zu ändern. Es reicht aber schon eine kesse Lippe zu riskieren, um mit den Hütern des Gesetzes in Konflikt zu geraten. Diese Erfahrung muss Max DeCosta machen. Er wird bestraft…
Max verfolgt das Pech. An seinem Arbeitsplatz, an dem Metall mit Uran veredelt wird, bekommt er bei einem Unfall eine enorme atomare Strahlung ab.
Deshalb versucht Max Mittel und Wege zu finden, um nach Elysium zu kommen, um sich heilen zu lassen. Oben die schöne neue Welt der Reichen, unten die, die dafür schuften müssen. Die Mutter der Idee von Neill Blomkamps neuem Film „Elysium“ gehört zum Weltkulturerbe und heißt „Metropolis“.
Im Gegensatz zu Fritz Langs Utopie von 1925 finden in dem Nachfolger von 2013 allerdings „Herz und Hand“ d. h. oben und unten nicht mehr gütlich zu einander.
Das System zerstört sich selbst: den „Verdammten dieser Erde“ stehen dadurch zwar die Pforten zum Paradies offen, ob sie damit aber glücklich werden, ist eine andere Frage: Armutsländer contra Industrienationen und die Implodierung totalitärer Regime. Die total vernetzte Welt in Krise und Umbruch: all das hat Neill Bloomkamp höchst intelligent in seinem „Elysium“ unter gebracht, ohne das die Dramaturgie darunter zusammen gebrochen ist. Dabei hat er es geschafft, auch Jodie Foster und Matt Damon bei ihrem Drang zum Overacting im Zaum zu halten. „Elysium“: Ein Lichtblick in der Ödnis heutiger Science-Fiction-Filme!