Originaltitel: Una pistolaen cada mano
Spanien 2012
Regie: Cesc Gay
Mit Javier Camara, Louis Tosar, Ricardo Darin
Kinostart: 11. Juli 2013
Nach Pedro Almodovars neuem „Fliegende Liebende“ kommt diese Woche ein weiterer Film aus Spanien in unsere Kino: „Ein Freitag in Barcelona“ von Cesc Gay. Der Regisseur ist bisher im Ausland weniger bekannt, wird zu Hause aber wegen seiner bissigen Komödien ge-schätzt. Ein Vergleich mit Almodovars Film ist außerdem reizvoll, weil in beiden Produktionen profilierte spanische Schauspieler wie Javier Camara zu sehen sind…
Ein heftiger Regenschauer treibt J. in einen Hausflur ins Trockene. Zufällig trifft er hier seinen langjährigen Freund E. Sie haben sich lange nicht gesehen: E. macht einen ziemlich unglücklichen Eindruck.
Im Laufe des Gesprächs stellt sich heraus, dass E.‘s Leben in letzter Zeit aus dem Takt gekommen ist. Er nimmt die Hilfe eines Therapeuten in Anspruch! Depressionen machen ihm zu schaffen. Der Ärmste fühlt sich ausgebrannt und muss häufig weinen. Das verbindet ihn mit G., der von einer Parkbank aus das Haus eines Nebenbuhlers beobachtet, um ihm bei Gelegenheit eins auf die Nuss zu geben, weil er G. die Frau abspenstig gemacht hat. Das erzählt G. L. als der vorbei kommt:
TS. ist bereits geschieden. An diesem Freitag liefert er seinen kleinen Sohn fürs Wochenende bei seiner Ex ab. Er startet bei dieser Gelegenheit einen Versuchsballon. Der Versuch scheitert. Ziemlich geknickt macht sich S. vom Acker. Während dessen versucht P. – ebenfalls geschieden – Im Büro seiner Kollegin näher zu kommen. Sie findet seine verlegenen Avancen nur komisch und lacht ihn aus…
Was will man da machen. Vielleicht klappt es ja beim nächsten Mal: acht Männer um die Vierzig lässt der katalanische Regisseur Cesc Gay in seinem Episodenfilm „Ein Freitag in Barcelona“ Revue passieren: allesamt geknickte, verstörte, zumindest im höchsten Maße irritierte Seelen. Ritter von der traurigen Gestalt, die sich damit abfinden müssen, das schwache Geschlecht zu sein. Die Powerfrauen sind über alle Berge und haben die Jammerlappen auf ihren ewigen Profilneu-rosen sitzen lassen. Regisseur Gay sagt über seine Helden:
„Es geht den Männern deshalb nicht gut, weil sie die vielen Gelegenheiten verpasst haben, ihre Beziehung zu retten. Während dessen haben ihre Frauen ihr Leben neu geordnet!“
„Ein Freitag in Barcelona“ ist ein enorm elegantes Stück Kino mit dem sarkastischen Humor der Katalanen. Zur Raffinesse von Cesc Gays Inszenierung gehört eine imponierende Leichtigkeit, mit der sich die einzelnen Episoden schließlich zu einem großen Ganzen zusammen finden. Der Besuch dieses Films über Männer am Rande des Nervenzusammenbruchs macht Spaß ist allein deshalb jeder Partnertherapie vorzuziehen. Also: nichts wie hin!