Originaltitel „The iron Lady“
England 2012
Regie: Phyllida Lloyd
Mit Meryl Streep, Jim Broadbent, Alexandra Roach
Kinostart: 1. März 2012
Es waren zuerst sowjetische Politiker, die in den 1970er Jahren die britische Premierministerin Margaret Thatcher „Eiserne Lady“ nannten. In erster Linie auf Grund des vehementen Anti-Kommunismus der konservativen Politikerin. Aber auch weil sie bei innenpolitischen Konflikten – zum Beispiel in Nord-Irland – kein Pardon kannte. Um die entlegenen Falkland-Inseln führte sie einen Krieg gegen Argentinien, der zum Ende der Militärdiktatur in dem südamerikanischen Land führte. Nachdem sie bereits bei der Musical-Verfilmung „Mamma mia“ mit ihr zusammen gearbeitet hatte, drehte die Britische Regisseurin Phyllida Lloyd mit Meryl Streep in der Titelrolle den Film „Die eiserne Lady“ über Maggie Thatcher.
Ein Ehepaar, das zusammen alt geworden ist, beim gemeinsamen Frühstück. Ein Ritual. Dazu gehört auch ihre Klage über dies und das, wie die gestiegenen Milchpreise. Er begegnet ihrer Sorge mit milder Ironie. Im Hause Thatcher sind Momente wie diese seit längerem Vergangenheit. Denis ist tot und nur noch in Maggies Einbildung präsent. Bei der einstigen Premierministerin – inzwischen weit über 80 – beginnen die Grenzen zwischen Traum und Realität zu verschwimmen. Sie ist nicht mehr ganz von dieser Welt.
Heute ist der lange aufgeschobene Tag, an dem endlich aufgeräumt werden soll im Altersruhesitz der Thatchers am Londoner Chester Square. Ihre Tochter hilft Maggie dabei, auch Denis Kleidung aus zu sortieren, um sie weg zugeben. Eine schwierige Sache, die niemand gerne macht.
In „Die eiserne Lady“ dient die Aufräumaktion als dramaturgische Klammer, um die Stadtionen der ungewöhnlichen Karriere aus den Bruchstücken der Erinnerung Revue passieren zu lassen.
1979 wird die Parteivorsitzende der Konservativen Margaret Thatcher als erste britische Premierministerin in Downing Street Number 10 einziehen.
Ob Krieg um die Falkland-Inseln, Nord-Irland-Konflikt oder das versuchte Attentat auf Thatcher 1984 in Brighton.: Gewissenhaft, aber dramaturgisch nicht sonderlich inspiriert, arbeitet Phyllidia Lloyd die wichtigen Stationen in der Biographie der „Eisernen Lady“ im Rückblick aus der Perspektive der an zunehmender Demenz leidenden Maggie Thatcher ab. Ob man eine noch lebende Persönlichkeit der Zeitschichte als Schatten ihrer selbst in einem Spielfilm darstellen darf, ist freilich eine Geschmacksfrage.
Viele Zuschauer in Großbritannien und vor allem die Familie selbst hat daran Anstoß genommen. Dass die Gradwanderung am Rand der Geschmacklosigkeit bei „Die eiserne Lady“ gelang und das Film nicht in den Untiefen der Langweiligkeit versandet, ist allein der Verdienst von Meryl Streep.
Ihre nuancenreiche Verkörperung der Thatcher ist einfach großartig und gibt dem Film Format. Allerdings nur in der englischen Originalfassung, die in vielen Kinos neben der eingedeutschen Version angeboten wird. Da zeigt sich erst, dass Meryl Streep ihren „Oscar“ zu recht bekommen hat!
Kommentator23
Ein absolut sehenswerter und interessanter Film mit einer herausragenden Meryl Streep. Den Oscar hat sie sich verdient.