Originaltitel: Un angelo è sceso a Brooklyn
Italien/Spanien 1957
Regie: Ladislao Vajda
Mit Peter Ustinov, Pablito Calvo, Aroldo Tiero
Anbieter: Winkler Film
In den 1960er Jahren gehörte „Der Hund, der ‚Herr Bozzi‘ hieß“ zu den populärsten Filmen der Zeit und machte den Schauspieler Peter Ustinov populär. Hier konnte er die ganze Bandbreite seines Könnens zeigen – vom fiesen Menschenfeind bis zum geläuterten Menschen-freund. Mit viel Sinn für skurrile Details erzählt Regisseur Ladislao Vajda die Geschichte einer Verwandlung: auch eine schwarze Seele kann sich bessern. Nach 1968 ist „Der Hund, der Herr Bozzi hieß“ in Vergessenheit geraten – jetzt kann man ihn neu auf DVD wieder entdecken…
Die Bewohner eines Mietshauses in Brooklyn sind allesamt nicht auf Rosen gebettet, aber zum Leben reicht es. Der Zusammenhalt ist Stütze in der Fremde: Die meisten sind aus Europa in den Neue Welt gekommen, um einen neuen Anfang zu wagen.
Aber es gibt auch hier ein Oben und ein Unten. Oben sitzt zum Beispiel Herr Doktor Bozzi(Peter Ustinov), ein bösartiger Kleingeist – aber reich und Hausbesitzer. Es macht ihm offensichtlich Spaß, seine armen Mieter in Angst und Schrecken zu versetzen. Als er einmal zu weit geht, wagen sie den Widerstand.
Doch dann geschieht ein Wunder. Da gibt es nämlich in der Gegend eine ältere Dame, die praktischer Weise über magische Kräfte verfügt und der das Regime des Dr. Bozzi schon lange ein Dorn im Auge ist…
Herrn Bozzi trifft ihr Fluch und macht aus ihm einen Hund. Als Strafe für seine Boshaftigkeit, der erst dann aufgehoben wird, wenn er jemand findet, der ihn liebt. Es bleibt dem armen Hund nichts anders übrig, als jemanden zu finden, der ihn liebt. Bei einem herrenlosen Straßenköter, der auch noch eine Dogge ist, stehen die Aussichten schlecht. Keiner liebt ihn.
Doch da trifft er den kleinen Jungen Tonino (Pablito Calvo), dem es auch nicht gut geht. Die beiden freunden sich an. Böse Buben machen dem vaterlosen Jungen das Leben schwer… Da greift der Hund Bozzi beherzt ein und dann geschieht es…. er wird rückverwandelt…
Herr Bozzi ist wieder Herr Bozzi! Aber was fängt er jetzt mit der neuen Erfahrung an? Äußerst charmant beschreibt Regisseur Vajda die Wandlung eines Saulus zum Paulus. Wobei er das Ganze humorvoll abfederte und seinen Film so elegant um die sentimentalen Klippen schiffte. Ein modernes Märchen, das – trotz schwarz-weiß – immer noch beste Unterhaltung bietet.
Die moralische Botschaft bleibt diskret im Hintergrund. Der wunderbare Peter Ustinov und ein genau besetztes Ensemble machen daraus einen zeitlosen Film. Die DVD von Winkler-Film bietet „Der Hund, der Herr Bozzi hieß“ in bester technischer Qualität. Zwar ohne Extras, aber in der spanischen Originalfassung, in der Peter Ustinov seinen Part selber spricht – im Gegensatz zur deutschen Fassung. Also: ein idealer Familienfilm für verregnete Urlaubstage. Zum Preis von 13 Euro.