Erinnerungen an ein Leben mit Künstlern im 20. Jahrhundert
Von der Autorin überarbeitete Übersetzung aus dem Amerikanischen von Helmut Degner
Mit einem Nachwort von Michael Lentz
504 Seiten
„Die Andere Bibliothek“ im Eichborn Verlag, Frankfurt/M, 2011
Salka Viertel (1889-1978) war eine der prägenden Persönlichkeiten innerhalb der deutschen Emigration in den USA nach 1933. Die Tochter wohlhabender galizischer Juden begann ihre Karriere als Schauspielerin in den 1920er Jahren. Durch ihren Mann Berthold Viertel kam sie auf Einladung F.W. Murnaus bereits 1928 in die Vereinigten Staaten.
Aus einem „Intermezzo“ wurde Exil: Das Haus der Viertels in Brentwood bei Hollywood wurde zu einem wichtigen Anlaufpunkt für Emigranten auf der Flucht vor dem NS-Regime. Ein legendärer „Hafen der Heimatlosen“.
Gleichzeitig gelang es Salka Viertel mehr noch als ihrem Mann in der amerikanischen Filmindustrie Fuß zu fassen. Insbesondere als diskrete Beraterin und Autorin Greta Garbos wurde Salka Viertel geschätzt. Zu ihrem Freundeskreis gehörten Charles Chaplin und Lion Feuchtwanger ebenso wie Sergej M. Eisenstein. Mit Ernst Lubitsch, Marlene Dietrich und Fritz Lang gründete sie den „European Filmfund“. Eine Hilfsorganisation für deutsche Flüchtlinge, die sich um Visa, finanzielle Unterstützung und Arbeitsmöglichkeiten kümmerte.
1969 veröffentlichte Salka Viertel ihre Autobiographie „The Kindness of Strangers“. Die deutsche Ausgabe erschien unter dem Titel „Das unbelehrbare Herz“ ein Jahr später im Claasen Verlag und 1987 als Taschenbuch bei Rowohlt. Inzwischen lange vergriffen ist dieses Schlüsselwerk zur deutschen Amerika-Emigration jetzt in der „Anderen Bibliothek“ im Eichborn Verlag neu aufgelegt worden. Und zwar in einer – der Reihe entsprechenden – wunderschönen Ausgabe: Gebunden in lila Velours im Schuber, feine Ausstattung mit Lesebändchen, Vorsatzillustrationen, edler Typographie usw. Zeitgeschichtliches Dokument und geistreicher Lesegenuss in Einem. Also ein perfektes Weihnachtsgeschenk!