USA 2011
Regie Steven Soderbergh
Mit Marion Cotillard, Matt Damon, Laurence Fishburne, Jude Law, Gwyneth Paltrow, Kate Winslet
Kinostart: 20. Oktober 2011
Ob Vogelgrippe oder Rinderseuche. In regelmäßigen Abständen wird die Öffentlichkeit durch beunruhigende Epidemien aufgeschreckt. In der Regel werden sie – zumindest in den westlichen Industrieländern – verhältnismäßig schnell unter Kontrolle gebracht. Was passiert, wenn das nicht möglich ist? Dieses Schreckenszenario entwirft der neue Film von Steven Soderbergh, einem der besten amerikanischen Regisseure der Gegenwart. Er drehte so unterschiedliche Filme wie die „Ocean’s Trilogie“, „Trafic“ oder „The Limey“.
Beth Emhoff (Gwyneth Peltrow) ist nach einer langen Geschäftsreise aus Hongkong wieder zu Hause in Minneapolis. Sie fühlt sich nicht gut: Husten, erhöhte Temperatur. Es könnte ein Infekt sein. In kurzer Zeit verschlimmert sich Beth Zustand. Ihr Mann (Matt Damon) alarmiert den Notarzt, der die offensichtlich schwer Kranke umgehend in eine Klinik einweist. Kurz darauf stirbt sie.
Beth muss sich mit einem extrem aggressiven, bisher unbekannten Virus infiziert haben. Inzwischen sind weitere Fälle der Erkrankung bekannt geworden. Der Verlauf ist immer derselbe: zuerst eine Art Keuchhusten, dann sprunghaft steigendes Fieber, Krampfanfälle, schließlich tödliche Gehirnblutungen. Die Zahl der Infizierten geht inzwischen weltweit in die Tausende.
Hilflos instruiert der Direktor des amerikanischen Zentrums für Seuchenbekämpfung, Elis Cheever (Laurence Fishburne) eine Mitarbeiterin (Kate Winslet). Trotz aller Vorsichtsmaßnahmen wird auch sie Opfer der Krankheit.Inzwischen suchen Wissenschaftler weltweit nach dem Erreger. Erst dann kann ein Impfstoff entwickelt werden. In den USA und anderswo droht in der Bevölkerung Panik auszubrechen.
Der einflussreiche Blogger Alan Krumwiede (Jude Law) heizt die Stimmung weiter an: Steven Soderbergh entwirft mit „Contagion“ eine Horror-Szenario, wie man es so schon lange nicht mehr auf der Leinwand gesehen hat. Dabei benutzte er raffiniert die Stilmittel einer aktuellen TV-Dokumentation, wie sie bei der Katastrophenberichterstattung üblich ist.
Durch seine forciert sachlich-distanzierte Beschreibung der Schrecken einer Pandemie wirkt „Contagion“ besonders intensiv. Der Regisseur braucht keine zusätzlichen optischen Schockmomente, um die Hilflosigkeit der Welt gegenüber einer Seuche von apokalyptischem Ausmaß darzustellen. Steven Soderberg versteht eben sein Handwerk. Deshalb konnte er sich zum Schluss sogar eine böse Pointe erlauben. Mit klammem Gefühl verlässt der Besucher das Kino und hat das dringende Bedürfnis, sich die Hände zu waschen…