GB – Regie: Mike Leight, mit Jim Broadbent und Imelda Staunton
„Spring, Summer, Autumn, Winter. Family and friendship
Love and warmth. Joy and sadness. Hope and dispair.
Companionship. Loneliness. A birth. A death. Time passes“:
das Motto zu „Another Year“ von Mike Leigh.
Gerri und Tom sind zwar nicht mehr ganz jung aber nach wie vor ein anscheinend ungebrochen glückliches Paar – seelisch stabil und vererdet. Gerris Kollegin Mary geht es weniger gut. Joe noch weniger. Ebenso Toms Jugendfreund Ken. Alle wollen getröstet werden. Ob Katie in diesem Gefühlsmischmasch viel helfen kann scheint zumindest in der ersten Jahreshälfte fraglich.
Die Jahreszeiten und das Leben der Menschen mit den ganzen Stolpersteinen des Alltag ist der Thema von Mike Leighs neuem Film. Das erinnert an Eric Rohmers Jahreszeitenzyklus – aber nur sehr entfernt. Leigh brauchte dazu auch keine vier abendfüllende Filme, sonderm ein bißchen mehr als zwei Stunden. In seiner unvergleichlichen Art kombiniert er Todtrauriges mit leicht hin erzählten Arabesken. Eine der originellsten filmischen Bestandsaufnahmen, wie sich die globalen in den persönlichen Krisen spiegeln. Dabei konnte er sich wieder auf seine Stammschauspieler Jim Broadbent (Tom), Lesley Manville (Mary) oder Ruth Sheen (Gerri) verlassen. Nach dem etas leicht gewichtigeren „Happy-go-Lucky“ ist Mike Leigh mit „Another Year“ wieder zum Stil seiner Filme der 1990er Jahre zurück gekehrt. Ob es wieder zu seinem Preis wie bei „Secrets & Lies“ (Goldene Palme 1996) reicht, wird sich zeigen.
Hier der Trailer: