Aus kleinsten Anfängen entwickelte ist seit 1982 das „Internationale Trickfilmfestival Stuttgart“ zur weltweit wichtigsten Veranstaltung dieser Art. Morgen beginnt das „Trickfilmfestival 2012“. Bis zum Wochenende werden über 1000 Filme zu sehen sein. Nicht nur beim Festival selbst, sondern auch bei der begleitenden Fachkonferenz für „Animation, Effects, Games and Transmedia, FMX“ werden prominente Gäste aus dem In-und Ausland erwartet. Der diesjährige „Oscar“-Gewinner Rob Legato wird zum Beispiel sein visuelles Konzept zu „Hugo Cabret“ erläutern. Hollywood-Legende Douglas Trumbull hält einen Vortrag über „Cinema of the future is comming soon“. Trumbull entwickelte unter Anderem die Spezialeffekte zu “2001 – Odyssee im Weltraum”, “Star Trek” und “Blade Runner”. Wem es in den nächsten Tagen nicht nach Stuttgart reicht, braucht nicht traurig zu sein. Für ihn gibt es die DVD-Reihe „Best of Animation“, die bei Absolut Medien erschienen ist. Rechtzeitig zum diesjährigen Trickfilmfestival ist die sechste DVD mit den besten Filmen des „Internationalen Trickfilm-Festival 2011“ veröffentlicht worden.
„Die DVD BEST OF ANIMATION 6 zeigt, dass Animation nicht nur ein Medium für Kinder ist, sondern Unterhaltung und Kunst für Erwachsene. Interessant und typisch für Animation ist das Phänomen, dass sich der zeitgenössische Trickfilm trotz seiner regionalen Ausprägungen zu einer globalen Sprache entwickelt hat!“
Das schreiben die beiden Chefs des Stuttgarter Trickfilmfestivals, Dittmar Lumpp und Ulrich Wegenast, im Vorwort zum Booklet, das der DVD beiliegt. Am Beispiel von neun Filmen aus dem letztjährigen Festivalprogramm, gibt sie einen Einblick in die künstlerischen Möglichkeit und Temperamente des Animationsfilms der Gegenwart.
Virtuos experimentieren die beiden australischen Filmemacher Alister Lockhart und Patrick Sarell in „Nullarbor“ mit der 3D-Computeranimation. Der 10-Minütige Film handelt von der Zufallsbekanntschaft zwischen einem alten und einem jungen Mann. Dabei benutzen die beiden Filmemacher die nahezu unbegrenzten digitalen Ausdrucksmöglichkeiten für ein Roadmovie durch die Wüste als Spiegel des Dialogs zwischen den Generationen.
Die Kreation frappierend plastisch wirkender Wesen aus dem Computer ist eine Spezialität der Studenten der Filmakademie Baden-Württemberg. Kyra Buschor begeisterte im vergangenen Jahr mit ihrem Studienfilm „Die Kiste“: Frösche sind sich uneins, ob sie eine geheimnisvolle Kiste öffnen sollen oder nicht und was sie wohl enthalten mag.
Komplexe Geschichten in wenigen Minuten auch psychologisch glaubwürdig zu erzählen, gehört zu den faszinierenden Momenten des Animationsfilms. Filmstudenten nicht nur in Ludwigsburg werden in diesem Genre zu Meistern ihres Fachs ausgebildet. Sie bleiben meistens jedoch nicht in diesem Metier, sondern bringen das Gelernte später im Werbe- oder abendfüllenden Animationsfilm ein. So arbeiten Studenten und Absolventen der Filmakademie Baden-Württemberg regelmäßig bei großen Hollywood-Produktionen mit. Zuletzt bei dem „Oscar“-ausgezeichneten „Hugo Cabret“ von Martin Scorsese.
Durch die neuen digitalen Techniken hat sich das traditionelle Arbeiten mit dem Bleistift jedoch nicht ganz und gar verabschiedet. Dafür bietet die DVD „ Best of Animation 6“ mit „Tatamp“ des Japaners Mirai Mizue ein besonders schönes Beispiel. Jeder Ton ein Bild – ein visueller Reigen aus Klang, Farbe und Bewegung.
Impressionen vom Trickfilmfestival Stuttgart 2011 gehören zu den Extras der gelungenen DVD-Edition „Best of Animation 6“, die bei Absolut Medien für 16 Euro erschienen ist. Natürlich gibt es auch noch die „Best of Animation“- Teile 1 – 5“.
Ausführliche Informationen zum Stuttgarter Trickfilmfestival 2012 unter www.itfs.de.