Deutscher Kamerapreis 2012 – Bester Schnitt Dokumentarfilm/Dokumentation
Im 30. Jahr wurde gestern Abend in Köln mit dem DEUTSCHEN KAMERAPREIS besondere Leistungen von Bildgestalterinnen und -gestaltern sowie Cutterinnen und Cuttern gewürdigt. Inzwischen eine der wichtigsten Auszeichnungen dieser Art in Deutschland. Auszeichnungen für Teammitglieder bei Filmproduktionen, die bisher nur selten öffentlich gelobt wurden. Inzwischen werden sie auch beim Deutschen Filmpreis mit eigenen „Lolas“ bedacht. Unter den Preisträgern des „Deutschen Kamerapreises 2012“ befindet sich auch Saskia Metten. Sie bekam den Preis für ihre Arbeit an Marcus Vetters „Cinema Jenin“, der Ende des Monats in die deutschen Kinos kommen wird.
Saskia Metten
Saskia Metten ist 1970 in Mainz geboren und dort auch aufgewachsen. Nach Volontariat und mehrjähriger Tätigkeit als Cutter-Assistentin begann sie 1994, selbst Filme zu schneiden. 1996 ging sie für vier Jahre in das ARD-Auslandsstudio Mexiko City, wo sie als Cutterin und Ton/Kamera-Assistentin arbeitete. Ihre Produktionen führten sie quer durch Zentralamerika, dabei entstanden Beiträge unter anderem für die Tagesschau, die Tagesthemen und den Weltspiegel. Seit ihrer Rückkehr nach Deutschland im Jahr 2001 ist sie hauptsächlich als Cutterin für den SWR tätig und hat seither sowohl Kinoproduktionen als auch Dokumentarfilme, Spielfilme und Porträts geschnitten.
„Cinema Jenin“ ist der dritte Teil von Vetters Jenin-Trilogie (nach „Ein Herz für Jenin“ und „Nach der Stille“, Regie:Stephanie Bürger & Jule Ott): der Versuch, in einem Spannungsgebiet von Außen ein bisschen Normalität in das Leben der Menschen zu bringen – durch die Renovierung und Reaktivierung eines Kinos, das seit Jahrzehnten geschlossen war. Ein schwieriges, für die Beteiligten teilweise traumatisches Projekt. Das daraus ein ergreifender Film geworden ist, gehört auch zu den Verdiensten von Saskia Metten und ihrer sensiblen Kunst der Montage. Wir gratulieren!
In der Jury-Begründung zur Auszeichnung heißt es:
„Saskia Mettens Montage ermöglicht dem Zuschauer den Blick in eine Welt zwischen Gewalt und Hoffnung. Durch geschicktes Einbinden von Archivmaterial ist die politische Situation von Jenin gegenwärtig. Ihr gelingt durch gekonnten Rhythmuswechsel der schwierige Balanceakt zwischen Unbeschwertheit und Dramatik.“
Die Uraufführung von „Cinema Jenin“ (eine Koproduktion mit dem SWR – Redaktion: Gudrun Hanke-El Ghomri) findet am 28. Juni 2012 im Tübinger Kino „Museum“ statt und wird von SWR2 präsentiert