Deutschland 2010
Produktion: TeamWorx für ZDF
Regie: Peter Keglevic
Mit: Maria Simon, Jörg Schüttauf, David Rott, Maximilian Brückner
Sendung: 18. Oktober 2010, 20.15 Uhr
Ein Bundeswehrkommando soll im Ostkongo während des Bürgerkriegs im Rahmen eines Blauhelm-Einsatzes für Ordnung sorgen. Einer der Soldaten hat sich umgebracht. Der typische Fall einer Kurzschlusshandlung angesichts der chaotischen Verhältnisse. Für Oberleutnant Nicole „Nikki“ Ziegler (Maria Simon) von der Militärpolizei eine Routineangelegenheit, die so tragisch sie sein mag, wohl bald zu den Akten gelegt werden kann.
Doch dann ergeben sich für die Ermittlerin Widersprüche, ein mit dem Handy des Toten aufgenommenes Video gibt Hinweise auf einen Akt von Selbstjustiz von Bundeswehrangehörigen an kongolesischen Kindersoldaten. Die Bundeswehrführung und die Kameraden lassen nichts unversucht, um Nikkis Erimittlungen zu stören.
Vor dem Hintergrund eines fiktiven Einsatzes der Bundeswehr in Afrika mit einer Kriminalhandlung als dramaturgischem Gerüst, wagte sich die experimentierfreudige Produktionsfirma TeamWorx („Die Grenze“) mit „Kongo“ wieder auf ein heikles Terrain: Die Bundeswehr als chronisch überforderte „Feuerwehr“ in einem fernen Bürgerkrieg. Parallelen zu Afghanistan sind nicht zufällig .
Alexander Adolph („Die Hochstabler“, „So glücklich war ich noch nie“) hat dazu ein vorzügliches Drehbuch geschrieben, in dem Fremdheit, Angst, Wut und schiere Panik eine wesentliche Rolle spielen und zum Verhängnis der Protagonisten führen. Das wurde von Peter Keglevic betont sachlich in Szene gesetzt. So wünscht man sich kritisches Eventfernsehen zur Primetime.
Über das schwierige Projekt „Kongo“ hat sich Herbert Spaich mit dem Produzenten Christian Granderath unterhalten: [media id=193 width=320 height=20]