Steve McQueen
Fotos von John Dominis
Mit einem Text von Neile McQueen Toffel
127 Seiten, Verlag Schirmer/Mosel 2009
ISBN 978-3-8296-0412-3 – €29.80
Yann-Brice Dherbier/Frédéric Brun (Hg.)
Steve McQueen – Speed
192 Seiten, Henschel Verlag 2011
ISBN 987-3-89487-701-9 – €35.-
Zwischen 1953 und 1980 verkörperte Steve McQueen ((1930-1980) in Hollywood vorzugsweise die Rolle des einsamen und absolut coolen Wolfs, der sich mit sportivem Schneid durch eine böse Welt manöviert – in jeder Beziehung. Dabei war er absolut für fast jedes Genre kompatibel. Vom Kriegsfilm („Gesprengte Ketten“) bis zur eleganten Salon-Komödie („Thomas Crown ist nicht zu fassen“).
Dabei spielte sich Steve McQueen eigentlich immer sich selbst, bzw. Reminiszenzen an die Leiden und Passionen seiner Biographie: Schlimme Kindheit, Abstecher in die Kriminalität, mäßiger Erfolg in der Armee. Dann aus eigenem Antrieb Ausbildung zum Schauspieler. Hollywood entdeckte den stattlichen jungen Mann.
Zur Filmkarriere Ambitionen als Rennfahrer, was für zusätzliche Schlagzeilen sorgte. Eine Ausnahmeerscheinung, die nach dem frühen Tod alsbald in Vergessenheit geriet. Beide Bücher konzentrieren sich weniger auf die biographische Analyse einer Darstellerper-sönlichkeit, mit ihren Brechungen, sondern auf die Beschreibung einer selbstinszenierten Ikone des Kinos.
Dabei spielten und spielen die Fotografien von John Dominis eine wesentliche Rolle. Schirmer/Mosel hat sich in einem stattlichen Bildband gebündelt. Gezeigt wird die verile Männlichkeit des Steve McQueen auf dem Motorrad, im schnellen Auto, beim Hanteltraining im privaten Gym usw. Vorzugsweise mit nacktem Oberkörper… Selbst dabei strahlt der harte Mann einen Hauch von Depression aus.
Dazu gibt es den Nekrolog auf McQueen von seiner ersten Gattin: versöhnlich. Im Gegensatz zu ihrer Autobiographie, in der sie den Schauspieler als schwer gestörten Neurotiker beschreibt.
Um zusätzliche Facetten McQueens bemühen sich Yann u-Brice Dherbier und Fréderic Brun in ihrem Buch „Speed“ – Deutsch im Henschel Verlag. Wobei der Titel dieses gleichfalls opulenten Bildbandes Programm ist. Neben Dominis-Bildern haben sie weitere mehr oder weniger informative Illustrationen aus diversen Archiven zusammen getragen. In einzelnen Kapiteln (von „Leben auf der Überholspur“ bis „McQueen und seine Spielzeuge“) entsteht zwischen den Zeilen das Lebensbild eines Getriebenen, der schließlich an Krebs einen qualvollen, wenig heroischen Tod starb.
Zwei Verbeugungen vor einem einzigartigen Schauspieler, die Lust machen, einmal wieder zu seinen Filmen zu greifen – zumal die wichtigsten eben auf DVD/ Blu-Ray neu aufgelegt wurden: