USA 2011
Regie: Steven Soderbergh
Mit Gina Carano, Michael Fassbender, Ewan McGregor,Channing Tatum, Antonio Banderas, Michael Douglas
Kinostart: 8. März 2012
Bereits mit seinem ersten Film „Sex, Lügen und Video“ hat sich Steven Soderbergh 1989 als Hoffnungsträger des amerikanischen Films vorgestellt. Inzwischen gehört der Filmemacher zur ersten Liga, der in allen Genres zu Hause ist. Nach dem bedrohlichen Virus-Thriller „Contagion“ vom vergangenen Jahr kommt jetzt sein neuer Film „Haywire“ in unsere Kinos. Soderberghs Ausflug in den Action-Film, bei dem das Vorbild James Bond nicht zu übersehen ist. Trotzdem wieder ein typischer Soderbergh!
Mallory Kane hat einen Job, den man der höchst attraktiven jungen Frau auf den ersten Blick nicht zutrauen würde: sie ist Geheimagentin im Auftrag einer privaten Sicherheitsfirma für besonders brisante Fälle. Operiert also am Rande der Legalität, wo die Grenzen zwischen Gut und Böse verschwimmen. Ein Bezirk, in dem man leicht verloren gehen kann, wenn sich nicht vorsieht. Im Moment ist Mallory in Barcelona unterwegs. Eigentlich ein Routinefall: ein chinesischer Journalist, der mehr weiß, als seiner Gesundheit zuträglich ist, wurde von Gangstern verschleppt und soll befreit werden.
Der Fall erweist sich als komplizierter als ursprünglich angenommen. Mit einem Mal befindet sich die Geheimagentin selbst im Fadenkreuz dunkler Machenschaften. Der Unterschied zwischen Freund und Feind verwischt sich zwischen Barcelona, Dublin und Los Angeles immer mehr. Mallory hat Fehler gemacht, die sich jetzt verhängnisvoll auswirken. Der kleine chinesische Journalist ist längst tot und diente lediglich als Köder, um Mallory anzulocken.
Steven Soderbergh, der Tausendsassa unter den amerikanischen Filmemachern, hat sich nach elegischen Melodramen, ambitionierten Gangsterthrillern und spaßigen Gaunerkomödien diesmal ins Genre des Agentenfilms gewagt: „Haywire“ kombiniert „Mission Imposible“ mit James Bond und Knochenbrecher-Filmen aus Fernost in rasantem Tempo.
Vor lauter Action ging Steven Soderbergh in „Haywire“ ziemlich schnell der Handlungsfaden verloren. So ist es für den Zuschauer binnen Kurzem nicht mehr ohne weiteres durchschaubar, wer hier nun hinter wem her ist und warum. Wer die Bösen und wer die Guten sind bzw. welche Rolle die Mafia und Mellorys Papa dabei spielen. Das macht aber nichts: auf der Leinwand ist immer viel los…
Der Titel des Films „Haywire“ – zu Deutsch: „Durcheinander/Aus dem Ruder laufen“ darf in jeder Beziehung wörtlich genommen werden. Dabei ist mit Mallory nicht zu spaßen! Frauen zu reizen, ist grundsätzlich von Übel. Der Mann ist dabei meistens der Dumme. Erst recht, wenn die Dame, wie Mallory rot sieht: da pflastern männliche Leichen ihren Weg.
Damit das auch authentisch wirkt, engagierte Soderbergh für die Hauptrolle mit Gina Carano eine Meisterin im Mixed Martial Arts – einer Kampfsportart, bei der fast alles erlaubt ist. Wer also Frauenpower schätzt und auf perfekt choreographierte Action steht, wird nach „Haywire“ nicht enttäuscht aus dem Kino gehen.
Als Beigabe gibt es noch jede Menge Stars bis in kleinste Nebenrollen von Ewan McGregor und Michael Fassbender über Channing Tatum und Antonio Banderas bis zu Michael Douglas als Oberfiesling. Also der perfekte Film für „sie“ und „ihn“, die sich dazu gemeinsam einen 5-Liter-Eimer Popcorn leisten sollten…