Fehlt Ihnen noch ein edles Weihnachtsgeschenk für jemanden, der schon alles hat? Wie wäre es mit der 10teiligen „Pixar Blu-ray-Steelbook Collection“ kombiniert mit der bei Bertelsmann erschienenen Biographie ( ISBN-10:357010124X, 704 Seiten) des im Oktober verstorbenene Apple- und Pixar-Gründers Steve Jobs? Nach der Lektüre bekommen die unter seiner Ägide entstandenen Filme eine weitere Dimension… Ein cineastisches Fest für das Fest!
Nachdem Steve Jobs 1985 die von ihm gegründete Computerfirma Apple vorübergehend verlassen hatte, machte er sich auf die Suche nach neuen Herausforderungen. Er fand sie in der kleinen Firma Pixar, die sich auf die Herstellung von Software zur Herstellung von Animationsfilmen spezialisiert hatte. Walter Isaacson schreibt dazu in seiner Jobs-Biographie, die zurzeit auch in Deutschland die Bestseller-Listen anführt:
„‘Es machte einfach Spaß, das Unmögliche zu wagen‘“. sagte Walt Disney einmal. Genau diese Art von Haltung war es, die Jobs reizte. Er bewunderte Disneys Detail-und Designbesessenheit und hatte das Gefühl, dass zwischen Pixar und dem von Disney gegründeten Film-studio eine natürliche enge Verbindung bestand. Die Walt Disney Company nutzte Pixars Computer Animation Production System in Lizenz und wurde so zum größten Kunden für Pixar Computer.“
Über den damaligen Leiter der Disney Filmabteilung Jeffrey Katzenberg kam Jobs mit der Firma in Kontakt. Man vereinbarte eine innovative Kooperation. Als Regisseur des ersten gemeinsamen Films schlug Jobs John Lasseter vor, der bereits durch außergewöhnliche Kurzfilme aufgefallen war. „Toy Story“war erste Jobs-Pixar-Produktion die Disney 1995 in die Kinos brachte.
Der erste vollständig computergenerierte Animationsfilm der Geschichte. Das Ergebnis der kongenialen Zusammenarbeit von Steve Jobs und John Lasseter. Die Entstehung war allerdings von den Jobs-üblichen Kalamitäten begleitet. Unter Anderem hatte es über Grundsatzfragen zwischen ihm und Katzenberg heftige Auseinandersetzungen gegeben.
„Toy Story“ (inzwischen drei Teile): Die Welt aus der Perspektive von Spielzeugfiguren. An der Entwicklung der Charaktere von Andy, dem Cowboy und seinem zeitweiligen Rivalen Buzz Lightyear war Steve Jobs wesentlich beteiligt:
„…wie er nun sah, wie Woody und Buzz zum Leben erwachten, erkannte er, dass er kurz davor stand die Filmindustrie zu revolutionieren. Er sah sich die fertigen Filmszenen immer wieder an und lud Freunde zu sich nach Hause ein, um seine neue Leidenschaft mit ihnen zu teilen!“
In „Toy Story“ (und später in eigentlich allen bisherigen Pixar-Produktionen) hat Steve Jobs seine Erfahrungen im Berufsalltag mit bei Apple, Next und auch mit der Disney-Company usw. kompensiert; diesmal auch das sich anbahnende Zerwürfnis zwischen ihm und Katzenberg, der kurz darauf auch Disney verließ, um zusammen mit Steven Spielberg das Konkurrenzunternehmen „DreamWorks“ zu gründen.
Nach dem sensationellen internationalen Erfolg von „Toy Story“ war als nächste Pixar-Produktion von John Lassater und Steven Jobs ein Film über Ameisen angedacht worden. Lassater hatte das Projekt bereits zu dem Zeitpunkt präsentiert, als Jeffrey Katzenberg noch bei Disney war. Da das Filmgeschäft keine Moral kennt, geschah Erstaunliches:
„In der 60-jährigen Geschichte des Zeichentrickfilms war es vor Lasseter noch nie jemandem eingefallen, einen Film mit Insekten als Hauptfiguren zu machen. Das war einer seiner brillanten Geistes-blitze. Und Jeffrey ging und gründete DreamWorks und urplötzlich kam ihm die Idee, einen Animationsfilm über – na, so was! – Insekten zu machen. Und er tat so, als hätte es nie eine Präsentation gegeben. Er log. Er log, dass sich die Balken bogen!“
Jobs und Lassater waren nicht bereit, das klaglos hinzunehmen: inzwischen war öffentlich geworden, dass DreamWorks seinen Ameisenfilm mit Hochdruck realisierte, um vor dem Pixar-Projekt in die Kinos zu kommen. Lassater und Jobs drohten mit einem Plagiatsprozess. Man einigte sich außergerichtlich: „Antz“ – so die DreamWorks-Produktion – und Pixars „A bug’s life/Das große Krabbeln“ sollten nicht am selben Tag im Herbst 1998 in die Kinos kommen:
„DAS GROSSE KRABBELN lief wie geplant sechs Wochen nach „Antz“ an. Die Geschichte war epischer und griff Äsops Fabel von der Ameise und der Heuschrecke auf, die Technik war ausgereifter und verblüffte die Zuschauer mit Details wie Grashalmen aus der Sicht eines Käfers. (…) An den Kinokassen spielte der Film doppelt so viel wie ANTZ ein. Weltweit 363 Millionen Dollar.“
Nach diesem Lehrstück vermied DreamWorks künftig die direkte Konkurrenz mit Pixar. In dieser Zeit war Steve Jobs nicht nur die Nummer Eins bei Pixar, sondern inzwischen erneut auch bei Apple und brachte „I-Mac“, I-Tunes“ und „I-Pot“ auf den Weg.
Nachdem sich Steve Jobs mit „Toy Sory 2“ einen besonderen Herzenswunsch erfüllt und bewiesen hatte, das ein zweiter Teil den ersten an Raffinesse und psychologischer Stimmigkeit noch übertreffen kann, folgte mit „Monster AG“ 2001 wieder ein Meilenstein in der Weiterentwicklung des Animationsfilms:
Auch das war ein globaler Mega-Erfolg. Ebenso wie anschließend „Ratatouille“ von 2007 – einer der charmantesten Produktionen, die Pixar bisher realisierte. Remy die Gourmet-Wanderratte mit dem Hang zur absoluten Perfektion hatte (natürlich) Steve Jobs selbst zum Vorbild – wobei er zeitlebens alles andere als ein Feinschmecker war und sich von einer Diät zur nächsten hangelte…
Die zehn wichtigsten Pixar-Produktionen – darunter auch „Die Unglaublichen“, „Wall-E“, „Cars“ und „Oben“ – sind setzt in einer limitierten Auflage von Disney Home Entertainment als edle Steelbox-Edition veröffentlicht worden. Als feine Ergänzung zu „Steve Jobs: Die autorisierte Biographie des Apple-und Pixar Gründers“ von Walter Isaacson. Sie ist bei Bertelsmann erschienen: Die Printausgabe und das Audiobook kosten jeweils 24.99€. Das E-Book 19.99. Die Blu-rays (Teils Single-, teil Doppel-Disc) der „Pixar Steelbook Collection“ jeweils ca. 16 Euro. Sie sind identisch mit den bereits früher veröffentlichten Editionen. Wer das Ganze ordentlich zum Buch ins Regal stellen möchte, kann online einen Schuber dazu bestellen.