Da bestreite doch einer, Hollywood habe nicht einen direkten Draht zum lieben Gott: in dem Moment, als Daniel Graig, Olivia Wilde und Harrision Ford am Samstagabend die „Piazza Grande“ von Locarno betraten, versiegte schlagartig der Wolkenbruch und sie konnten ge-meinsam mit Regisseur Jon Favreau ihren Film „Cowboys & Aliens“ präsentieren, ohne im Regen stehen! Ein Akt göttlicher Gerechtigkeit! In Amerika ist die schräge Mischung aus Western und Science Fiction an den Kinokassen auf Talfahrt und wurde bereits von den „Schlümpfen“ in 3D überholt.
Die Stars aus Übersee sind trotzdem oder gerade deswegen für das Werk auf einer globalen Promotion Tour. Nach Locarno werden sie in Berlin erwartet. Immerhin sorgten sie trotz ungünstiger Witterung dafür, dass die Piazza Grande bis auf den letzten, der 8000 Plätze besetzt war. Darauf hat sich Festival-Präsident Marco Solari schon im Vorfeld gefreut.
In den Chefetagen des „Festival del Film Locarno“ hat man sich lange geziert, die Filmfestspiele als Werbeplattform für amerikanische Großproduktionen zur Verfügung zu stellen. Die Erfahrung mit den „Cowboys & Aliens“ zeigte, es lohnt sich – zumindest ökonomisch. Ganz Privilegierte wie ich durften sogar in die Nähe der Stars. Das war allerdings eine eher ernüchternde Erfahrung: bei den Herrn Craig und Harrison war nicht zu übersehen, dass lieber daheim bei Weib und Kind gewesen wären, als über diesen albernen Film zu reden.
Olivia Wilde ist dagegen nicht auf den Mund gefallen und plauderte unge-niert davon, dass sie „Shootguns“ very much schätzt. Zeigt viel Bein und sieht, obwohl erst jung an Jahren, so alt aus, wie Leslie Caron mit ihren 82 niemals aussehen wird.
Wer sagt denn, das Schauspieler begnadete Redner und außerhalb des Films nicht wie Aliens aussehen müssen. So lehrreich kann der Besuch von Filmfestspielen sein!