USA 2009 – Regie: Jason Reitman, mit George Clooney, Vera Farmiga, Anna Kendrick
Für Ryan Bingham gibt es nichts Schöneres, als mit dem Flugzeug unterwegs zu sein – als „Vielflieger“ steuert er die 10 Millionen-Meilen-Marke an. Dafür nimmt Ryan einen unschönen Job in Kauf: Als sogenannter „Transition Counseller“ wird er von Firmen angeheuert, die ihren Personalbestand diskret „abbauen“ wollen. Unverbindlich freundlich eröffnet Ryan mehr oder weniger geschockten Arbeitnehmern, dass ihnen der Stuhl vor die Tür gestellt wird. Ein äußerst aktueller Stoff, von Jason Reitman (Oscar für „Juno“) allerdings als linde Satire inszeniert. Routiniert gibt George Clooney den rastlosen Ryan, dem zwei Frauen den Spaß am Abheben zu verderben drohen. Das Ganze basiert auf dem Roman „Up in the air“, in dem sich Walter Kirn 2001 über die Mentalität der New Economy-Manager lustig machte. Mit einer Ahnung davon, dass seine Fiktion alsbald von der Wirklichkeit eingeholt würde. Im Buch rekapituliert Ryan Bingham seinen Höhenflug zum Weltmeister der Vielflieger aus der Ich-Perspektive. Obwohl er im Buch „nur“ Motivationstrainer ist, hat die Vorlage mehr Biss. Während man beim Film mit gelegentlichen Längen kämpft, gehört der Roman zu den Büchern, die man mit zunehmendem Vergnügen von der ersten bis zur letzten Seite liest. 2003 erschien er zum ersten Mal auf Deutsch unter dem Titel „Mr. Bingham sammelt Meilen“ im Verlag Kiepenheuer & Witsch. Mit Filmstart hat ihn KiWi als Taschenbuch unter dem Originaltitel „Up in the air“ neu aufgelegt: 340 Seiten, 8.95€.
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