Gewissermaßen als inoffizieller Berlinale-Ausklang stellte Paramount gestern Abend Gore Verbinskis („Flucht der Karibik“) ersten Animationsfilm „Rango“ in der Kulturbrauerei im Rahmen einer „Europapremiere“ vor. Auf dem Rotem Teppich erschien der Meister selbst mit seinen „Sprechstimmen“ Isla Fisher und Abigail Breslin. Natürlich ohne Johnny Depp, der im Original „Rango“ dem „Helden“ des Films – einem Chamäleon – die Stimme leiht.
Sein deutsches Pendant ist David Nathan, einer jener deutschen Allerwelts-Synchronsprecher, dessen Stimme man aus jedem zweiten (synchronisierten) Film kennt.
Dazu passen in nachgeordneten Rollen Comedians der zweiten Garnitur wie Michael Kessler und „The Boss Hoss“. Also kein Vergleich zu Alfred Molina, Bill Nighy oder Harry Dean Stanton im Original.
Daraus lässt sich bereits absehen, dass die deutschen Verleih-Verantwortlichen der bitterbösen Polit-Öko-Western-Parabel beim deutschen Publikum keine sonderlich großen Chancen einräumen.
Aber sie werden wieder den gewohnten Kardinalfehler machen und „Rango“ als Kinderunterhaltung vermarkten – ab 3. März im Kino. Da wird er dann ganz schnell wieder verschwinden. Auch das lehrt die Vergangenheit – „Küss den Frosch“, „Toy Story 3“ etc. Auch gestern Abend mussten Eltern schleunigst mit ihren verstörten Kleinen dem Ausgang zueilen – gekommen in der fälschlichen Erwartung, es würde sich um etwas Putziges in der Art von „Ice Age“ handeln.
Wer rabenschwarzen Humor und verkommene Ratten rudelweise mag, wird sich bei „Rango“ großartig unterhalten. Und noch etwas lernen wir dabei: Verbinskis Film ist auch ohne 3-D Klasse! Oder u.a. gerade deswegen… Mehr dazu in der kommenden Woche!