Deutschland 2010
Regie: Oliver Kienle
Mit Jacob Matschenz, Burak Yigit, Balder Beyer u.a.
Kinostart: 23. September 2010 (Camino)
Tommy( Jacob Matschenz) und Sule (Burak Yigit) sind Freunde, seit sie denken können: beide kommen aus schwierigen Familienverhältnissen. Das verbindet. Ebenso die Erfahrung, als keine Dealer ziemlich einfach Geld zu verdienen. Inzwischen halbwüchsig träumen die beiden von einer Karriere als Musiker.Doch dann steht eines Tages bei Tommy die Drogenfahnung vor der Tür und wird in seinem Zimmer fündig. Weil es sich um eine größere Menge Marihuana handelt, wird Tommy zu sechs Monaten Jugendgefängnis verurteilt.
Tommy ist dann wieder draußen. Im Gefängnis hat er eine Ahnung davon bekommen, was Hölle heißt. Er will sich ändern. Sule freut sich und hofft auf weitere freundschaftliche Geschäfte. Doch Tommy möchte sein Leben ändern… Doch so einfach geht das nicht.
Nur durch puren Zufall entgehen Tommy und Sule kurz darauf einer Drogenkontrolle der Polizei. Ein Bruch zwischen den Freunden deutet sich an – zumal wenn es darum geht, die eigene Haut zu retten.
„Bis aufs Blut – Brüder auf Bewährung“ handelt von Jugendlichen, die von den Erwachsenen allein gelassen wurden und die sich in einer Mischung aus Trotz und Resignation allein ein Stück vom Glück erobern wollen. Oliver Kienle hat in seinem mehrfach prämierten Film eine alte Geschichte neu erzählt.
Wie es Oliver Kienle in seinem Kinodebut gelungen ist, die Klischees von den Jungen, die gegen die Elterngeneration rebellieren und Liebe suchen, zu vermeiden, macht diesen Film Auf sehen erregend. Ebenso die intensiven schauspielerischen Leistungen von Jacob Matschenz und Burak Yigit.
Der 28jährige Regisseur beschränkte sich nicht auf die bloße Zustandsbeschreibung, sondern erzählt auch die stimmige Geschichte einer Freundschaft, die letztlich an der Angst um die Zukunft und der damit verbundenen Unsicherheit zerbricht. „Bis aufs Blut – Brüder auf Bewährung“ ist ein Film, der seine zahlreichen Auszeichnungen (u.a.First Steps, Max Ophüls, Thomas Strittmater Drehbuchpreis) zu Recht bekommen hat und den sich gerade Eltern sehr genau ansehen sollten!
Mit Regisseur Oliver Kienle hat sich Herbert Spaich unterhalten:
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