Vor 100 Jahren – im Mai 1913 – wurde mit „Raja Harishchandra“ von Dhundiraj Govid Phalke der erste Spielfilm in Indien uraufgeführt. Vor 10 Jahren startete das Filmbüro Baden-Württemberg ein kleines Festival des indischen Films in Stuttgart. Die Initiative hatte sich aus der Städtepartnerschaft zwischen der Landeshauptstadt und Mumbay ergeben. Doppelter Grund, das „10. Indische Filmfestival“ mit einem besonders glanzvollen Programm zu feiern, das sich im Laufe der Jahre zur größten indischen Filmschau in Europa entwickelt hat. Es beginnt heute Abend und dauert bis Sonntag.
Eröffnet wird das Filmfestival mit einer Gala im feinen Stuttgarter „Metropol“-Filmtheater. Auf dem Programm steht die ironische Hommage an 100 Jahre Filmgeschichte in Indien: „Bombay Talkies“. Der Episodenfilm hat kürzlich bereits in Cannes überzeugt. Vier junge Regisseure erweisen damit der indischen Filmtradition ihre Reverenz. Ansonsten steht auch in diesem Jahr wieder die Avantgarde im Mittelpunkt des Programms.
Gleich morgen überrascht Hansal Mehta mit „Shahid“: es geht um islamische Fundamentalisten und ihren heiligen Krieg. Diesmal allerdings aus muslimischer Perspektive vor dem Hintergrund der hinduistischen Pogrome gegen die muslimische Minderheit in Indien. Ein Ereignis. Ebenso wie der erstaunliche Kinderfilm „Alegalu“.
Dazu gibt es bis zum Wochenende neben der einmaligen Gelegenheit einen repräsentativen Querschnitt durch das aktuelle Filmschaffen in Indien zu sehen, ein exquisites Rahmenprogramm. Einzelheiten dazu unter www.indisches-filmfestival.de.