Deutschland 2012
Regie: Florian David Fitz
Mit Jessica Schwarz, Florian David Fitz, Hery Hübchen, Nicholas Ofczarek
Kinostart: 20. Dezember 2012
David Safier ist einer der bemerkenswerten Autoren der gegenwärtigen deutschen Literaturszene. Bereits mit seinem Erstling „Mieses Karma“ gelang es ihm, ernste existentielle Fragen mit schrägem Humor behandelt. Ebenso wie in seinem neuesten Roman „Muh“, der wieder seit Wochen auf den Bestseller-Listen steht. Insgesamt haben Safier-Bücher inzwischen eine Auflage von über drei Millionen Exemplaren erreicht. Mit „Jesus liebt mich“ wagte sich Safier vor zwei Jahren auf ein heikles Terrain: mit leichter Hand geht es um die christliche Heilslehre in unserer als witzige Parabel. Nächste Woche kommt die Verfilmung dieses Buch in unsere Kinos. Regie führte der Schauspieler und Filmemacher Florian David Fitz, der für sein Debut „Vinzenz will Meer“ vor zwei Jahren mit dem Deutschen Filmpreis als bestem Film ausgezeichnet wurde.
Nächsten Dienstag soll es nach göttlichem Ratschluss soweit sein: die Apokalypse. Um die Verhältnis auf der Welt vor ihrem Untergang noch einmal zu sondieren, macht Jesus (Fitz) eine Stippvisite. Er quartiert sich bei Gabriel (Henry Hübchen) ein – einst Erzengel, jetzt Pfarrer, der sich sehr gut eingelebt hat und den fleischlichen Gelüsten zugetan ist. Im Zuge seiner Erkundungen begegnet Jesus Marie (Jessica Schwarz), einer jungen Frau in der Sinnkrise. Die findet den netten jungen Mann auf den ersten Blick sympathisch.
Als sie ihn dann außerdem noch im Traum auf den Wasser eines Sees wandeln sieht und beim Sonnenbaden auf dem Kirchendach die unverkennbaren Narben der Wundmale entdeckt, schwant Marie, dass sie es mit dem Heiland tun hat. Der Teufel (Nicholas Ofczarek) hat das Nachsehen. Zumal sich Maria geistlichen Rat bei Pfarrer Gabriel holt…
Dank Mariens Hilfe wird die Apokalypse dann vorerst abgesagt: In seinem einzigartigen Roman „Jesus liebt mich“ ist David Safier eines der originellsten Bücher zum Thema Glaube, Liebe, Hoffnung des letzten Jahrzehnts gelungen. Damit kann die Verfilmung von Florian David Fitz leider nicht mithalten. Er gibt auch selbst die Titelrolle und hat sich mit dieser Doppelbelastung wohl etwas zu viel zu gemutet. Da konnte ihm das vorzügliche Ensemble mit Jessica Schwarz, Henry Hübchen und dem Burgtheaterstar Nicolas Ofczarek nicht wirklich weiter helfen. Sie agieren häufig unkonzentriert und desorientiert. Aus Verlegenheit gerät der Film gefährlich oft an den Rand einer Klamotte; wirkt Vieles nicht mehr witzig, sondern nur noch platt. Im Kino ist „Jesus liebt mich“ bestenfalls ein gut gemeinter Film, der sicher im ehrlichen Bemühen gedreht wurde, der Vorlage gerecht zu werden. Aber wie so häufig, ist gut gemeint halt das Gegenteil von gut….